Giants behalten diesmal die Nerven

Das Kuczmann-Team gewinnt den Krimi gegen die Artland Dragons mit 87:86.

Düsseldorf. Es war ein besonderes Bundesliga-Spiel für Zack Whiting. Schließlich hatte der Basketball-Profi im Hinspiel Anfang Januar noch auf der Seite der Artland Dragons gestanden.

Besser gesagt: meist auf der Bank gesessen. Anderthalb Monate später wechselte er zu den Giants Düsseldorf, zurück ins Rheinland. In der vergangenen Saison hatte er unter Trainer Achim Kuczmann schon in Leverkusen gespielt.

Umso erstaunter dürfte Whiting gewesen sein, dass ihn die 600 angereisten Quakenbrücker Fans mit Sonderapplaus begrüßten. Doch nach dem 87:86 (41:39) jubelten Whiting und seine Mannschaftskollegen und hinterließen allseits begeisterte Gesichter.

Zumal die Zuschauerzahl ob der für die Giants geltenden sportlichen Bedeutungslosigkeit mit 2.734 beeindruckend hoch war - dank des "Basketball-Gipfels", bei dem Giants-Geschäftsführer Claudio Di Padova mit zahlreichen Funktionären über ehrgeizige Nachwuchsprojekte plauderte, sowie der Einladung von 16 Meisterteams aus Düsseldorf und Umgebung, die in der Halbzeit geehrt wurden.

Natürlich auch dank der Gäste-Fans, und offenbar beeindruckte die Auswärts-Atmosphäre auch Whitings Mitspieler, denen anfangs so gut wie nichts gelang. Es dauerte drei Minuten, ehe Logan Kosmalski bei 0:10 die ersten Punkte erzielte.

Der sah sich meist dem dominanten Darius Hall gegenüber, ein 2,02-m-Basketballer Marke Kleiderschrank, der beeindruckend unter den Körben aufräumt. So hatten die Drachen vor allem durch Ronald Ross immer wieder einen freien Weg zum Korbleger.

Mit der Hereinnahme von Mannschaftskapitän Gordon Geib für den unglücklich agierenden Whiting wendete sich das Blatt. Die Gastgeber legten defensiv entscheidend zu, machten aus einem 14:24 ein 37:28. Während Geib für das Kämpferherz auf dem Parkett sorgte, traf Matt Lottich ein ums andere Mal aus der Distanz.

Nach der Pause setzte sich das abwechslungsreiche Spiel fort, allerdings waren die Giants diesmal von Beginn an mit am Drücker. Die frühe Belastung der anfangs dominierenden Hall und Ross mit vier Fouls zu Beginn des letzten Viertels dürfte geholfen haben, dass sich die Düsseldorfer nach drei Niederlagen wieder einen Sieg erkämpfen konnten. Die entscheidenden zwei Freiwürfe "schoss" Kapitän Geib durch die Reuse.

"Heute war für die Fans alles dabei, wir haben ein tolles Spiel mit Play-off-Charakter gesehen", sagte Kuczmann. So dürften etwa zwei Drittel der Zuschauer nach der gezeigten Leistung wiederkommen wollen. Am kommenden Freitag (16 Uhr) geben die Giants Düsseldorf ihre Abschiedsvorstellung vor eigenem Publikum. Gegner Baskets Bonn dürfte das Spiel angesichts rund 800 zu erwartender Gäste-Fans wieder zu etwas Besonderem machen. Nicht nur für Zack Whiting.

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