Für die Bundesliga fehlen nur noch die Spieler

Ansonsten steht die Saison-Planung, aber die Giants hoffen auf weitere Unterstützung.

Düsseldorf. Vor rund einem Monat durften die Giants Düsseldorf jubeln: Der Startplatz für die Basketball-Bundesliga war trotz sportlichen Abstiegs per "Wildcard" gesichert worden. Die WZ klärt auf, was seitdem passiert ist und wie es jetzt weitergeht bis zum Saisonstart am 1. Oktober in Bremerhaven:

Offiziell war einst der 14. August als Trainingsstart ausgerufen. Allerdings ist das kaum umzusetzen, da Trainer Murat Didin derzeit noch in der Türkei unterwegs und bisher kein Spieler verpflichtet worden ist.

Zudem müssen die Verantwortlichen um Giants-Geschäftsführer Claudio Di Padova alle Verträge neu aufsetzen, da nun die nach der Insolvenz neu gegründete GmbH Vertragspartner ist. Das reicht von Autos über Wohnungen bis zu den Sponsoren-Vereinbarungen.

Trainer Didin möchte schon früh alle zwölf Akteure beisammen haben, er gilt als Freund vieler Testspiele und Trainingseinheiten. Noch ist aber kein Spieler verpflichtet. Die ersten Abschlüsse werden bereits in den nächsten Tagen erwartet.

Aus dem Team der vergangen Saison wird keiner mehr dabei sein - auch die Deutschen nicht. Gordon Geib nimmt eine Basketball-Auszeit, die Spöler-Zwillinge Ben und Tom sind zu Zweitliga-Klubs gewechselt. Matthias Goddek sucht noch. Unter den zwölf Neuen müssen dieses Jahr fünf Deutsche sein.

Im Gespräch ist ein Etat von rund 1,5 Millionen Euro, von denen zwei Drittel für das Team gedacht sein sollen. Dazu kommen Gegenseitigkeits-Geschäfte wie mit der Plakat-Firma und dem Fitness-Studio, die keinen Ertrag bringen, aber Kosten einsparen. Di Padova und Co. hoffen nach dem Abschluss mit dem neuen Haupt- und Namenssponsor (Vertragsdauer: zwei Jahre) auf einen "Schneeball-Effekt" und weitere Geldgeber.

In der vergangenen Saison stand rund eine Millionen Euro mehr zur Verfügung, daher wird jetzt vor allem an den Personalkosten gespart. Drei Arbeitsplätze in der Geschäftsstelle werden nicht neu besetzt, Zwei- oder Dreijahres-Verträge für Spieler und Trainer gibt es nicht mehr. Zudem sollen Spieler geholt werden, die bis zur Hälfte weniger Gehalt bekommen als die bisherigen. Nicht gespart wird an der Heimspiel-Organisation, so soll unter anderem Hallensprecher "Amiaz" wieder für Stimmung sorgen.

Der Insolvenzverwalter hat alle alten Verträge gekündigt, also auch jene des Trainer-Duos Achim Kuczmann/Hansi Gnad, die noch bis 2011 liefen. Durch Nachforderungen der Berufsgenossenschaft oder der Bundesagentur für Arbeit (Insolvenzgeld) dürfte der Schuldenberg nun weit mehr als die bisherigen 300 000 Euro betragen. Die Forderungen werden derzeit geprüft, am 9. September ist die Verhandlung mit den Gläubigern vorgesehen.

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