Nach zwei Spieltagen: Fortuna ist geschlossen und taktisch variabel

Fortuna Düsseldorf hat bereits gezeigt, wie sie in der Bundesliga mithalten kann. Aber es gibt natürlich auch Optimierungsbedarf.

Nach zwei Spieltagen: Fortuna ist geschlossen und taktisch variabel
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Im ersten Spiel gegen den FC Augsburg hätte Fortuna Düsseldorf einen Zähler verdient gehabt. Doch der Aufsteiger musste sich mit 1:2 geschlagen geben. Beim ersten Auswärts-Auftritt in Leipzig fuhr der Fußball-Bundesligist den ersten Punkt ein. Das 1:1 bei den Sachsen war absolut verdient. Mit ein wenig Glück hätte die Fortuna sogar alle drei Zähler entführen können. Am kommenden Wochenende ist Länderspielpause. Das gibt die Gelegenheit auf das zu schauen, was zum Saisonstart gut und weniger gut funktionierte.

Immer wieder hatten Spieler, Trainer Friedhelm Funkel und der Vorstandsvorsitzende Robert Schäfer betont, dass die Fortuna nur als Einheit in der Bundesliga bestehen kann. Und so trat der Aufsteiger in den ersten beiden Begegnungen dann auch auf. Jeder lief für den anderen und erfüllte die vorgegebene Rolle auf dem Spielfeld. Keiner nahm sich zu wichtig. Es ist zwar ein oft bemühtes Bild, aber (vermeintlich) fehlende spielerische Qualität kann mit jener Geschlossenheit tatsächlich kompensiert werden.

Funkel ließ seine Mannschaft bereits in der vergangenen Saison in verschiedenen taktischen Formation auflaufen. Vom Augsburg- zum Leipzig-Spiel wechselte der 64-Jährige die Ausrichtung bereits zum ersten Mal, stellte in der Abwehr um und bot zwei statt einer Spitze auf. Die defensive Dreierkette gegen Leipzig, die bei gegnerischem Ballbesitz zur Fünferkette wird, zwang den Gegner zu schnelleren Entscheidungen im Offensivspiel. Trotz einer auf dem Papier defensiv wirkenden Aufstellung agierte die Fortuna trotzdem auch offensiv.

Viele Anhänger hatten angesichts der folgenden Gegner (Leipzig, Hoffenheim, Stuttgart und Leverkusen) auf einen Heimsieg gegen Augsburg gehofft. Doch die Fortuna behielt nach dem 1:2 die Ruhe, zog die richtigen Schlüsse aus der Auftaktniederlage und analysierte auch das Unentschieden in Leipzig richtig. Der Weg zum Klassenerhalt ist ein Prozess der kleinen Schritte und so gehen Spieler und Trainerteam damit um.

Beide Tore der Augsburger fielen per Kopfstoß. Die Fortuna ist defensiv in der Luft noch nicht stabil genug. Das war auch gegen Leipzig zu beobachten. Anzumerken ist, dass bei den Gegentreffern immer Außenverteidiger im Luftduell unterlegen waren (Niko Gießelmann und Matthias Zimmermann).

Viele Torchancen wird der Aufsteiger im Normalfall nicht bekommen. Auch weil in den gegnerischen Strafräumen schnellere Entscheidungen getroffen werden müssen als in der 2. Bundesliga. Beim Unentschieden am vergangenen Wochenende waren es aber rund ein halbes Dutzend — und das gegen Leipzig. Marvin Ducksch vergab gleich zwei davon. Um Teams, die im Saisonverlauf in der oberen Tabellenhälfte zu erwarten sind, schlagen zu können, muss die Fortuna aus vier, fünf oder sechs Möglichkeiten künftig dann mehr als ein Tor machen.

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