Fußball: TuRU glänzt mit zehn Mann

Trotz des Platzverweises für Dennis Homann siegt die Elf von Frank Zilles mit 4:1 gegen Essen.

Düsseldorf. Einen Fair Play-Pokal gewinnt die TuRU in dieser Saison ganz bestimmt nicht mehr. Beim 4:1 (1:0)-Heimsieg über Rot-Weiß Essen II kassierte der Fußball-Niederrheinligist bereits den vierten Platzverweis in dieser Saison. Die Rote Karte für Dennis Homann war allerdings auch der einzige Umstand, der TuRUs Trainer Frank Zilles am Sonntagnachmittag die Zornesröte ins Gesicht trieb.

"Wir können nicht jede Woche einen Feldverweis kompensieren. Dafür müssen die Jungs jetzt auch mal in die Tasche greifen", schimpfte Zilles. Zwölf Minuten waren an der Feuerbachstraße gespielt, als Schiedsrichter Marco Tödt während einer Spielunterbrechung auf das farblich nicht dem Reglement entsprechende langärmlige Unterhemd von Dennis Homann aufmerksam wurde.

Tödts Bitte, dieses auszuziehen, kam Homann allerdings nur widerwillig nach. Offenbar ließ sich der Mittelfeldspieler in der Folge zu einer Bemerkung hinreißen, die der Unparteiische mit der Roten Karte ahndete (13.).

So ärgerlich die erneute Dezimierung für Frank Zilles auch war, für seine Elf war sie vielleicht sogar von Vorteil. Denn so wurden die Sinne der klar favorisierten Oberbilker Kicker frühzeitig zusätzlich geschärft. Die biederen Gäste besaßen nicht die spielerischen Mittel, die konzentriert verteidigende TuRU in Bedrängnis zu bringen.

Miguel Lopez-Torres erzielte seinen achten Saisontreffer, nachdem Essens Kengne im eigenen Strafraum am Ball vorbei getreten hatte (25.). Spätestens da war klar, dass keine Spannung aufkeimen würde. Dass die Oberbilker nur zu zehnt agierten, war nicht zu erkennen. Ganz im Gegenteil: Nach dem Seitenwechsel war ein Klassenunterschied zu erkennen.

Marco Nikolic’ Treffer zum 2:0 und 3:0 (53., 60.) gingen sehenswerte Angriffe voraus. Danach verabschiedete sich auch Essens Tim Wiederholt nach einem Frustfoul gegen den auffälligen Djordje Jocic mit Rot unter die Dusche (61.). Die Gäste konnten sich dann beim starken Torhüter Moritz Niebuhr bedanken, dass sie nicht vollends unter die Räder kamen.

Niebuhrs Gegenüber Dennis Prostka faustete sich einen Freistoß von Maximilian Schreier zum 3:1 ins eigene Netz (77.). Mehr zu Lachen hatte die überforderte RWE-Reserve aber nicht. TuRUs Fleißarbeiter Oliver Hampel krönte seine gute Leistung mit dem Tor zum 4:1. Sein Volleyschuss nach Flanke von Fatih Duran war sehenswert (80.). So gewannen die Oberbilker zwar nicht die Fair Play-Wertung, dafür aber neben drei Punkten auch den Schönheitspreis.

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