Funkels Fortuna ist unberechenbar

Der rotierende, taktisch variable Tabellenführer spielt heute in Bielefeld. Der Trainer wird nicht nur personell umstellen.

Nur vier Mal in 22 Spielen musste sich Friedhelm Funkel in seiner Trainerkarriere dem Gegner Arminia Bielefeld geschlagen geben. Die Fortuna gewann zudem vier ihrer vergangenen fünf Ligaspiele in der Fremde. Und das Erstrundenspiel im DFB-Pokal Mitte August entschied der aktuelle Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga auf der Alm mit 3:1 nach Verlängerung auch für sich. Doch jene positiven Vorzeichen sorgen bei Düsseldorfs Cheftrainer bestenfalls für ein leichtes Kopfnicken. „Das hat keine Aussagekraft“, sagt Funkel in Bezug auf seine gute Bilanz gegen Bielefeld. „Und gegenüber dem Pokalspiel gehen wir diese Aufgabe in der Liga genauso an. Der einzige Unterschied ist, dass nach 90 Minuten abgepfiffen wird.“

Unterschiede könnte es dagegen wieder in der Startformation geben. Schließlich ist Rotation in den zurückliegenden Monaten Trumpf gewesen. Bis auf Torhüter Michael Rensing (Aufbautraining nach Rippenbruch) und Angreifer Havard Nielsen (Adduktorenprobleme) sind alle Spieler einsatzfähig — auch Adam Bodzek (nach Magen-Darm) und die zuletzt für ihre Nationalteams aktiven Florian Neuhaus, Kaan Ayhan und Anderson Lucoqui.

„Wir haben eine große Auswahl mit 17 Spielern auf einem Niveau. Und die Übrigen sind nur minimal dahinter“, sagt Funkel. Der Einzige, an dem die Rotation komplett vorbei lief, ist auch wieder physisch auf der Höhe. Mittelfeldspieler Marcel Sobottka, der bislang als einziger Feldspieler alle Partien über die volle Distanz absolvierte und während der Länderspielpause teilweise nur individuell trainieren konnte, hat die muskulären Probleme im Oberschenkel überwunden.

Zudem dürften die nachverpflichteten Benito Raman und Takashi Usami inzwischen die Kondition für 90 Minuten haben. „Benito ist ein Stück weiter. Er hat gut trainiert. Man muss berücksichtigen, dass er sehr viele Sprints macht“, erklärt Funkel.

Fortunas Trainer hat also die Qual der Wahl — wieder einmal. Bislang agierte der Tabellenführer noch nie zwei Mal hintereinander mit derselben Aufstellung. Das dürfte sich heute in Bielefeld nicht ändern. Die taktische Variabilität war zudem ein großes Plus des Teams bisher. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass Funkel der Arminia auch taktisch etwas zu denken aufgibt.

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