Funkel blickt auf das große Ganze

Fortunas Cheftrainer erinnert unabhängig der Serie von vier Spielen ohne Sieg an den Weg, den der Club seit 2015 gegangen ist.

Funkel blickt auf das große Ganze
Foto: Wolff

Kontinuität ist etwas, was sich jeder Profifußballclub in Zeiten von oftmals wechselwilligen Jungprofis und austauschbarem Personal im vereinsinternen Entscheidungssektor wünscht. Fortuna Düsseldorf hat diese Kontinuität derzeit. Wenn Trainer Friedhelm Funkel, seit März 2016 und damit so lange wie seit Norbert Meier keiner mehr im Amt, in diesen Tagen jenen Begriff in den Mund nimmt, dann hat das natürlich nichts mit der aktuellen Sieglos-Serie von vier Zweitliga-Partien zu tun.

„In den vergangenen zwei Jahren ist es hier kontinuierlich nach oben gegangen. Der Verein Fortuna Düsseldorf befindet sich auf einem wunderbaren Weg der Stabilisierung. Es wurden Werte geschaffen“, sagte Funkel gestern bei der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel des Tabellenzweiten beim Aufsteiger und Spitzenreiter Holstein Kiel (morgen, 13 Uhr). „Wenn wir alle besonnen bleiben, hat die Fortuna auch weiterhin Erfolg“, ergänzte Funkel.

Dem 63-Jährigen hat die 1:3-Heimniederlage gegen Dynamo Dresden am vergangenen Montag auch im Nachgang nicht die Laune verhagelt oder gar die mit stetem Optimismus gepaarte Ruhe genommen. „Meine Laune wird nach Niederlagen nie schlechter. Das ist bei manch einem sicherlich anders“, sagte Funkel. Dass im Umfeld zuletzt erste Wortmeldungen mit dem Wort „Krise“ aufkamen, hält Fortunas Cheftrainer ein Stück weit für normal, auch wenn er diesen Begriff nicht als angebracht ansieht. Funkel selbst fällt auch nach den zuletzt enttäuschenden Resultaten nicht aus seiner Rolle des sachlichen Mahners: „Ich verliere nie die Realität aus den Augen“, sagt er. Und jene Realität weist sein Team ja immer noch auf Rang zwei der Tabelle aus, mit 30 Punkten aus 15 Begegnungen und damit der zweitbesten Zweitliga-Hinrunde der 122-jährigen Vereinsgeschichte. „An meiner Sicht der Dinge hat sich nichts geändert. Unser Ziel war Platz eins bis sechs. Da liegen wir weiterhin im Soll“, wiederholte der Trainer abermals die vor der Saison gesteckte Zielsetzung.

Vielleicht kommt das morgige Spitzenspiel im hohen Norden nach vier Begegnungen ohne dreifachen Punktgewinn und zuletzt zwei Niederlagen in Folge da gerade richtig. „Wir freuen uns auf dieses Spitzenspiel. Erster gegen Zweiter hat es in dieser Saison meines Wissens nach auch noch nicht gegeben“, sagt Funkel. Mit Mut und Selbstvertrauen will die Fortuna heute das Flugzeug besteigen, dass die Rot-Weißen zunächst nach Hamburg und von dort aus mit dem Bus nach Kiel bringt.

Vielleicht macht auch eine Statistik Friedhelm Funkel vor dem Duell bei den „Störchen“ so viel Mut — obwohl er selbst nach eigenem Bekunden nicht viel von Zahlenspielerein hält. Drei Niederlagen in Folge gab es für die Fortuna unter ihm noch nie. Auch das ist zweifellos eine Form von Kontinuität. Und auf diesem Weg möchte die Fortuna ja weitergehen.

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