Düsseldorf Frisbee: „Die fairste Sportart der Welt“

An der Arena war die spektakuläre Disziplin zu sehen.

Düsseldorf: Frisbee: „Die fairste Sportart der Welt“
Foto: Mullers

Düsseldorf. Gekonnt fängt Pauline Diekmann in der Endzone die Scheibe, die ihr Nikolai Klewe zugeworfen hat. Das gibt einen Punkt für das Mixed-Team der Frisbee-Family. Mit 10:8 gewinnen die Düsseldorfer ihre erste Partie gegen Kiel und feiern einen erfolgreichen Einstand in das eigene Turnier. Und da sie auch die folgenden vier Spiele für sich entscheiden — das Endspiel 8:3 gegen Hamburg —, setzen sie sich an die Spitze des Qualifikationsturnieres für die Deutsche Meisterschaft im Ultimate-Frisbee.

Am ersten Juli-Wochenende darf das Mixed-Team um Käpt’n Anne Schepper nun in Heidelberg in der 1. Liga starten. Und auch dort will es gut abschneiden. Im vergangenen Jahr waren die Düsseldorfer Siebter, diesmal soll es ein Platz unter den ersten Fünf werden. Das ist wichtig, um international spielen zu können.

Trotz des Ehrgeizes gibt es keinen Schiedsrichter. Die Sportler vertrauen dem „Spirit of the Game“, dem sich alle verpflichtet fühlen. „Natürlich geht es beim Ultimate Frisbee auch ums Gewinnen“, sagt Aaron Brucklacher. „Aber niemand verletzt absichtlich die Regeln. Spaß und Sport stehen im Vordergrund.“ Selbst bei der WM läuft das so. Eventuelle Unstimmigkeiten werden gemeinsam besprochen. Notfalls wird das Spiel auf den letzten Zeitpunkt zurückversetzt, an dem man sich einig war. „Es ist definitiv der fairste Mannschaftssport der Welt.“ Fairness, Fitness und Freundschaft seien die drei Leitlinien.

Bei perfektem Wetter kamen zu dem Qualifikationsturnier 58 Teams aus dem Norden und Westen Deutschlands zusammen. Es gab jede Menge Action und verrückte Typen. Je 16 Teams qualifizierten sich für die 1. und 2. Liga, die übrigen 26 gingen leer aus.

Das ganze Wochenende über belebten die Sportler den Arena-Sportpark. Dort sah man, was Ultimate Frisbee ausmacht. Es ist vor allem das lockere und aufrichtige Miteinander. Fast hat es etwas von einem Hippie-Treffen. Es gibt laute Musik, es wird viel gelacht, und die Teilnehmer werfen die Scheibe einander auf den Wiesen auch abseits der Spielfelder immer wieder zu. „Beim Ultimate herrscht eine andere Mentalität als in allen anderen Sportarten“, sagt Brucklacher. „Erst spielen wir gegeneinander, dann feiern wir gemeinsam.“ Tatsächlich ist auch der Kasten Bier dabei.

Dennoch ist es ein richtiger Sport, der Können und Leistungsbereitschaft erfordert. Die Mischung aus Basketball, Football und Fußball ist dynamisch, laufintensiv, taktisch und technisch anspruchsvoll. Für die Brüder Aaron und Mo Brucklacher zählen nicht nur die Wettbewerbe mit ihrem Verein, als Nationalspieler sind sie auch international unterwegs. das nächste Mal vom 18. bis 25. Juni bei den WUDC-Championchip in London.

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