Fortuna Düsseldorf Fortuna: Selbst Funkel ist restlos glücklich

Der selten zu Euphorie neigende Trainer schwärmt nach dem 2:0-Sieg der Fortuna in Bielefeld.

Fortuna Düsseldorf: Fortuna: Selbst Funkel ist restlos glücklich
Foto: Christof Wolff

Es kommt nicht oft vor, dass Fußballtrainer nach einem Spiel vollauf zufrieden sind. Es gibt ja immer Details zu verbessern. Wenn es aber eben nur diese Kleinigkeiten sind, dann äußern sich die sportlich Verantwortlichen vor den Mikrofonen aber auch mal so, wie es Friedhelm Funkel am Samstagnachmittag in Bielefeld tat: „So kommen wir relativ nah an meine Vorstellung, wie man Fußball spielt. Defensiv haben wir gut gestanden, die Ordnung beibehalten. Wir haben kaum etwas zugelassen und immer wieder den Weg nach vorne gesucht. Ich bin rundherum zufrieden“, gab der Cheftrainer von Fortuna Düsseldorf nach dem 2:0 (1:0)-Auswärtssieg seines Teams zu Protokoll.

21 554 Zuschauer auf der berühmtesten Alm des deutschen Profifußballs sahen ein überdurchschnittlich gutes Zweitligaspiel mit einem verdienten Sieger. Das lag vor allem an der von Funkel gelobten Defensiv-Stabilität sowie der individuellen Klasse seiner Abteilung Attacke. Mit dem vierten Sieg in Folge und dem achten der Spielzeit festigte die Fortuna ihre Spitzenposition in der Tabelle. 25 Punkte nach zehn Begegnungen bedeuten weiterhin den besten Start der Vereinsgeschichte. „Die kann uns keiner mehr nehmen. Wir wollen in den kommenden Wochen weiter unsere Punkte sammeln“, sagte der erneut starke Florian Neuhaus, der Torschütze zum entscheidenden 2:0.

Fortuna gewinnt 2:0 in Bielefeld
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Fortuna gewinnt 2:0 in Bielefeld

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Vor einem halben Jahr noch wäre auf der Verpackung des Duells Arminia gegen Fortuna wohl kaum der Stempel „Spitzenspiel“ zu lesen gewesen, kämpften beide Clubs doch gegen den Abstieg in die Drittklassigkeit. Im Oktober 2017 aber beweisen die beiden Traditionsvereine, dass es im Fußball manchmal nur ein paar Monate und einige wenige Veränderungen braucht, um die tabellarische Kompassnadel wieder in Richtung Norden ausschlagen zu lassen. Vierter gegen Erster — die Ausgangslage versprach ein Topspiel. Und das wurde es auch.

„Mit elf Spielern kannst du deine Ziele nicht erreichen. Wenn du aber 17 oder 18 hast, ist das möglich“, sagte Funkel über das „Erfolgsrezept Rotation“ in diesen begeisternden Wochen. „Mit Ausnahme des Spiels in Fürth haben wir in jedem Spiel gezeigt, dass wir in der Lage sind, spielerische Lösungen zu finden.“

So wie beim 1:0, als Oliver Fink den Ball in der gegnerischen Hälfte eroberte und Rouwen Hennings mit einem perfekten Zuspiel Benito Raman auf die Reise schickte. Der Belgier krönte seine wieder einmal starke Vorstellung mit dem Führungstreffer.

Anders als eineinhalb Wochen zuvor beim wilden 3:1 gegen den MSV Duisburg war es insgesamt nicht das große Spektakel, das die Fortuna ihren 2000 mitgereisten Anhängern bot. Was vor allem an der Defensive der Gäste lag. Mit André Hoffmann für Robin Bormuth und der Umstellung von Vierer- auf Dreierkette ließen die Düsseldorfer kaum qualitativ hochwertige Chancen der Ostwestfalen zu. Und bei den Chancen von Raman und Hennings vor dem 1:0 wurde bereits deutlich, dass die Fortuna nach der Länderspielpause direkt wieder in den Rhythmus gekommen ist.

Anerkennende Worte gab es auch von Arminia-Trainer Jeff Saibene: „Wir haben gegen eine bessere Mannschaft verloren. Wir haben gesehen, warum Düsseldorf Tabellenführer ist: Sie waren präsent, robust und immer ballsicher.“

Wie gut diese Fortuna und ihre einzelnen Spieler derzeit sind, wurde beim entscheidenden 2:0 deutlich. Nach Zuspiel von Lukas Schmitz behielt Florian Neuhaus im Strafraum Ruhe und Übersicht, ließ zwei Gegenspieler aussteigen und lupfte den Ball über Bielefelds Torhüter Stefan Ortega Moreno hinweg ins Netz. „Es gibt auch in der ersten Liga nicht viele Spieler, die den Ball so reinmachen“, sagte Funkel über seinen Mittelfeldspieler. Ja, Fortunas Trainer war an diesem gelungenen Nachmittag wirklich absolut zufrieden.

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