Fortuna Düsseldorf Fortuna: Schiri Koslowski sorgt für unrühmliches Ende

Friedhelm Funkel kam nach dem aufregenden 2:2 seiner Fortuna gegen Heidenheim äußerlich ganz entspannt zur PK. Er gab aber zu, dass er eine gewisse Zeit benötigt hatte, um die Emotionen wieder herunterzufahren. Grund war die Schiedsrichterleistung.

Fortuna Düsseldorf: Fortuna: Schiri Koslowski sorgt für unrühmliches Ende
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Friedhelm Funkel kam nach dem aufregenden 2:2 seiner Fortuna gegen den 1. FC Heidenheim äußerlich ganz entspannt zur Pressekonferenz. Fortunas Cheftrainer gab aber zu, dass er eine gewisse Zeit nach Spielende benötigt hatte, um die Emotionen wieder herunterzufahren. Genau wie alle Spieler und Zuschauer in der Arena hatte sich Funkel auch über eine Schiedsrichterleistung aufgeregt, die er so in seiner langen Karriere noch nie erlebt habe.

„Er hat jeglichen Faden verloren, wenn er überhaupt einen gehabt hat“, sagte Funkel, der auch nach der Pressekonferenz moderat und zurückhaltend blieb — wissend, dass er nicht zu weit gehen durfte, um keine Strafe wegen Schiedsrichterschelte vom DFB zu kassieren. „Von den fünf Minuten Nachspielzeit wurden vielleicht noch 50 Sekunden gespielt. Die Schlussphase war schon sehr emotional“, sagte der 63-Jährige, der trotz allem mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause geht.

Remis zwischen Düsseldorf und Heidenheim
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Wer als Tabellenführer zwölf Minuten vor dem Ende nach langem Geduldsspiel mit 1:0 in Führung geht, sollte ein Spiel über die Bühne bringen können. Das gelang Fortuna nicht, allerdings hatte daran auch das Unparteiischen-Gespann seinen Anteil. „Der Schiedsrichter hat unnötig Hektik ins Spiel gebracht. Irgendwann hat er angefangen, für jedes Foul Gelb zu verteilen“, sagte Rouwen Hennings. „Ich bin eher gefoult worden. Er hat gegen uns gepfiffen, und aus dem Freistoß fiel das 1:1.“

Dass sich der angesprochene Lasse Koslowski laut Hennings bei den gefühlt fünf Rudelbildungen komplett zurückgehalten hatte, konnte sich Fortunas Stürmer nicht erklären. „Da habe ich als Spieler zwei bis drei Rote Karten gesehen. Da hat er sich meiner Meinung nach komplett der Verantwortung entzogen.“ Und Hennings formulierte seinen Ärger ganz klar: „Nach so einer Leistung können Schiedsrichter auch einmal für eine gewisse Zeit aus dem Verkehr gezogen werden.“

Der Schiedsrichter war offensichtlich froh, dass er das Spiel nach einem umstrittenen Elfmeterpfiff hinter sich gebracht hat. Er hätte bereits zuvor für Heidenheim auf Foulelfmeter entscheiden können — im Gegenzug erzielte Raman den 2:1-Führungstreffer. „Dann pfeift er, weil er ein schlechtes Gewissen hat. Das ist eine Frechheit“, meinte Hennings, Fortunas Torschütze zum 1:0.

Das empfand auch Fortunas Torhüter Raphael Wolf so. „Der Heidenheimer legt sich den Ball zu weit vor, ich sehe nur drei oder vier Füße, meiner war am Ball. Dann pfeift er Elfmeter, ich weiß nicht warum“, sagte Wolf. „Ich habe ihn noch gefragt, da war er sich nicht sicher. Und der Linienrichter hat nichts gesehen.“

Völlig überraschend pfiff Koslowski das Spiel direkt nach der Ausführung ab, obwohl kurz vorher der vierte Unparteiische noch die Tafel mit der „5“ hochgehalten hatte. Auf dem Platz war das Spielgeschehen nach dem Elfmeterpfiff unterbrochen. Die Gerangel und Rudelbildungen beobachtete der Schiedsrichter aus der Ferne und entschied — nichts.

Von der Nachspielzeit war vielleicht eine Minute (aktiv) gespielt worden. „Der Schiedsrichter ist eigentlich dazu da, keine Hektik aufkommen zu lassen. Er stand zudem noch gefühlt fünf Minuten vor unserer Bank und wusste nicht, was er machen sollte“, sagte Niko Gießelmann, der damit die Szene nach dem 2:1 kommentierte, als Schnatterer die Fortuna-Bank provoziert hatte und von Ayhan in ein Gerangel verwickelt worden war.

„Es ist wichtig, dass man sich hinterher wieder die Hand gibt“, sagte Heidenheims Trainer Frank Schmidt und hatte damit das versöhnliche Schlusswort. Doch eigentlich müsste das Ganze noch ein Nachspiel haben.

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