Wut auf die eigene Leistung

Fussball Dass 0:1 der Fortuna in Koblenz hinterlässt verärgerte Spieler und einen besonnenen Trainer.

Norbert Meier wollte nach der 0:1-Niederlage in Koblenz „die Kirche im Dorf lassen“. Deshalb vermied er es, zumindest gegenüber den Medienvertretern, über seine Mannschaft herzufallen. „Wir sind ein Aufsteiger und haben bislang eine gute Saison gespielt“, sagte der Trainer von Fortuna Düsseldorf. „Deshalb können wir auch mit dieser Niederlage umgehen.“ Auch in punkto Einzelkritik ließ sich Meier nichts entlocken. „Es bringt doch nichts, über einzelne Spieler herzufallen. Natürlich haben nicht alle ihre Topform gezeigt.“

Das galt auch für Martin Harnik, der sich nach dem Spiel zunächst nicht beruhigen konnte. „Die steigen ab, und wir verlieren hier“, sagte er im ersten Zorn. Dann trat er noch einen Stuhl um und pflaumte einen Ordner an. Aber danach hatte sich der erfolgreichste Torschütze der Fortuna wieder beruhigt und klagte über die „unnötige Niederlage“ wie seine Kollegen.

„Uns war klar, dass wir hier nicht zaubern können“, sagte Fortunas Trainer. „Aber wir hatten unsere Chancen. Wenn wir in Führung gegangen wären, hätte uns der Gegner den Sieg nicht streitig machen können.“ Aber ähnlich wie bei den wenigen Gelegenheiten vor dem gegnerischen Tor, zeigten sich die Spieler des Aufsteigers auch unkonzentriert beim (Gegen-)Tor des Tages. Denn eine Fehlerkette in der Fortuna-Abwehr ermöglichte dem Gastgeber das 1:0. Johannes van den Bergh spielte unbedrängt den Ball in die Füße von Emmanuel Krontiris, der sofort abzog. Der Ball rutschte Fortunas Torhüter Michael Ratajczak aus den Händen über die Torauslinie. Und Martin Harnik ließ dann seinen Gegenspieler Matej Mavric in Seelenruhe zum 1:0 einköpfen.

Meier wollte nicht den Fehler machen, die Niederlage auf die Platzverhältnisse zu schieben. „Wir haben gewusst, dass uns die einzige Gefahr nur nach Standards drohte“, erklärte Meier. „Trotzdem dürfen wir uns nicht darauf verlassen, dass wir die spielerisch bessere Mannschaft sind.“

Ohnehin war wenig von der Tabellenposition zu erkennen. Kapitän Lumpi Lambertz kam kaum zur Geltung, Marco Christ bekam das Spiel nicht in die Hand und die Stürmer konnten sich nur selten durchsetzen. „Wir sind kilometerweit vom Aufstieg entfernt“, sagte Jens Langeneke. „Das konnte man sehr gut sehen.“ Dennoch hätten die knapp 3000 mitgereisten Fans von ihrer Mannschaft in Koblenz mehr erwarten dürfen – ohne übertriebene Erwartungen zu haben.

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