Wintercup: Fortuna verliert im Finale

Im Elfmeterschießen musste sich die Mannschaft gegen Köln mit 4:5 geschlagen geben.

Düsseldorf. Gerade hatte sich ein bisschen Langweile in der nur spärlich gefüllten Düsseldorfer Arena breit gemacht, da sorgte Simon Terodde für den passenden Paukenschlag zum Auftakt des Wintercups. Nach einem Fehler in der Abwehr des MSV Duisburg brachte der Stürmer der Fortuna den Fußball-Drittligisten mit einem Flachschuss aus kurzer Distanz in Führung (7.). Ausgerechnet Terodde, der ein paar Tage zuvor von Zweitligist Duisburg ausgeliehen worden war.

Am Ende triumphierten die Gastgeber mit 3:1 und zogen ins Finale gegen den 1. FC Köln ein, der sich nach einem äußerst langweiligen und torlosen Erstliga-Duell im Elfmeterschießen mit 3:2 gegen Hertha BSC Berlin durchgesetzt hatte. Der von rund 300 sangfreudigen Fans begleitete MSV Duisburg gewann das Spiel um den dritten Platz mit 4:2 im Elfmeterschießen gegen Hertha BSC Berlin.

Das reguläre Spiel war mit 1:1 beendet worden. Für das anschließende Traumfinale zwischen den rheinischen Rivalen veränderte Fortuna-Trainer Norbert Meier seine Mannschaft nur auf vier Positionen. Ganz wie er es angekündigt hatte. Schließlich sollten sich vor den 15 097 Zuschauern auch die Spieler aus der zweiten Reihe mit den entsprechenden "Stützen" des Teams an der Seite empfehlen können.

Allerdings gelang es nicht, den torreichen Schwung aus dem Auftaktspiel mitzunehmen. Es dauerte bis zur 16. Minute, ehe nach dem ersten offensiven Spielzug Fortunas Ahmet Cebe einen Weitschuss von der Strafraumgrenze abfeuerte. Allerdings hatte Kölns Torwart Farid Mondragon keine Probleme. Ebenso wenig wie beim Konter eine Minute später, den Sebastian Heidinger mit einem Schuss über das Tor abschloss.

Der schöne Spielzug in der 23. Minute hätte dann ein Tor verdient gehabt, doch sowohl der im Strafraum angespielte Heidinger als auch anschließend Cebe stümperten den Ball letztlich ins Tor-Aus. Ähnlich desolat vergeigte Adil Chihi vor der Torlinie den Querpass von Nemanja Vucicevic. Vorausgegangen waren haarsträubende Fehler von Oliver Hampel und Robert Palikuca. Sinnbildlich für das vierte Spiel des Turniertages.

Am Ende stand es 0:0, und zum dritten Mal musste am Samstagnachmittag ein Elfmeterschießen entscheiden. Den siegbringenden Strafstoß schoss Kevin McKenna ins Netz hinter Torwart Michael Ratajczak, den Trainer Norbert Meier kurz vor Spielende eingewechselt hatte. Sebastian Heidinger hatte als einziger verschossen - Kölns Torwart Farid Mondragon parierte.

So endete ein wenig erbaulicher Fußballnachmittag etwas enttäuschend, indem ausgerechnet Erzrivale Köln den Wintercup mit nach Hause nahm. Im ersten Halbfinale hatten sich nach Teroddes Treffer die klassenhöheren Duisburger um druckvollen Spielaufbau bemüht, wurden dem Tor von Michael Melka aber selten wirklich gefährlich.

Die Fortunen verstanden es lange nicht, die frei werdenden Räume gegen den aufgerückten Gegner zu nutzen. Dabei hatte Trainer Norbert Meier eine Formation ins erste Spiel des Testturniers geschickt, die durchaus so in der Meisterschaft auflaufen könnte. Abgesehen vielleicht von der Innenverteidigung, in der es bis nächsten Samstag offen bleiben dürfte, ob Robert Palikuca oder Hamza Cakir den Platz nehmen Jens Langeneke einnehmen darf.

Meier hatte zudem sicherlich seinem Zugang Terodde und Testspieler Simon Chekroun in einer Art Stammformation beste Bedingungen bieten wollen, um sich jeweils zu empfehlen. Der eine, Terodde, für den Platz im Sturm neben Ranisav Jovanovic, was ihm mit seinem Treffer gelungen sein dürfte. Der andere, Chekroun, für einen Vertrag beim Drittligisten.

Wobei sich der Schwede in der 37. Minute einen schweren Patzer leistete und sich bei Melka bedanken konnte, der dem auf ihn zulaufenden Duisburger Olcay Sahan den Ball in höchster Not abnahm. Terodde bestätigte schließlich den guten Eindruck der vergangenen Tage und sorgte mit dem zweiten Tor für die Vorentscheidung - Ahmet Cebe hatte von der rechten Seite quer gepasst und der Leihstürmer musste nur noch einschieben (39.).

Anschließend vergab Abwehrspieler Tobias Willi (41.) die bis dahin größte Torchance des MSV, ehe Ranisav Jovanovic (44.) das 3:0 und Duisburgs Nicky Adler (45.) den Ehrentreffer erzielten. So zog der Titelverteidiger nach 45 gespielten Minuten ins Finale ein, was die Verantwortlichen sicher aus einem weiteren als dem sportlichen Grund gefreut haben dürfte. Denn da der Großteil der Zuschauer zur Fortuna hielt, gab es zum Finale keine leeren Ränge.

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