Was vor dem Aufstieg für Fortuna Düsseldorf nötig ist

Für die Fans von Fortuna Düsseldorf steht längst fest, dass ihre Mannschaft in der nächsten Saison Bundesligist ist. Noch aber steht nicht nur auf dem Rasen viel Arbeit an.

Was vor dem Aufstieg für Fortuna Düsseldorf nötig ist
Foto: Wolff

Düsseldorf. Der Rathaus-Balkon ist schon seit längerem reserviert. Am Montag, 14. Mai, wird die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf mitsamt Funktionsteam dort erwartet. Ein Tag nach dem letzten Saisonspiel beim 1. FC Nürnberg, soll dort gefeiert werden. Oberbürgermeister Thomas Geisel wollte sogar schon anbauen, damit die ganze Mannschaft dort wie in München komplett dort drauf passt, um mit den Fans auf dem dann proppenvollen Rathausplatz zu feiern. Auch die Anhänger haben sich diesen Tag bereits dick in ihren Terminkalender eingetragen. Dass die Fortuna noch scheitern könnte, glauben inzwischen selbst die größten und leidensfähigsten Pessimisten in Düsseldorf nicht mehr. Trotzdem muss bis dahin noch einiges passieren.

Es fühlt sich fast so an, wie eine kleine zweite Winterpause. Vom vergangenen Freitag bis zum Ostermontag, dem Tag des nächsten Spiels bei Darmstadt 98, vergehen 16 Tage. Bis dahin muss die Mannschaft versuchen, ihren zuletzt so erfolgreich genutzten Rhythmus nicht zu verlieren. Neben dem Testspiel am Dienstag gegen den 1. FC Kaiserslautern soll es eventuell noch eine weitere Möglichkeit zum Ausprobieren bis dahin geben.

Nach dem Ostereier-Suchen am Böllenfalltor kommen dann die sechs Gegner auf Fortuna zu, gegen die das Funkel-Team in der Hinrunde nicht gewinnen konnte. Deshalb mahnt der Trainer ja auch zu Vorsicht. Gerade in Heidenheim (Hinspiel 2:2) und in Dresden (0:3) hat die Fortuna noch etwas gut zu machen.

Wer am Freitag genau hingeschaut hat, wird sich wünschen, dass der Arena-Rasen auch nach dem Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft am Freitag in den restlichen drei Heimspielen diese Qualität aufweist. Der Ball lief sehr gut und schnell, was Fortuna sehr entgegenkommt beim überfallartigen Umschaltspiel. Zwei der vier Tore gegen die Arminia resultierten aus blitzschnellen Kontern.

Von der guten Arbeit der Fitnesstrainer in Sachen Verletzungsprävention profitiert die Fortuna in dieser Saison in einem nie gekannten Maße. Zudem leistet auch die medizinische Abteilung offensichtlich sehr gute Arbeit. So wenig Langzeitverletzte gab es bei der Fortuna nur ganz, ganz selten. Zum Glück fällt der einzige Spieler mit einer längeren Ausfallzeit sportlich nicht so sehr ins Gewicht. Menschlich fehlt der sympathische Sportsmann (auf dem Platz) sehr. Aber inzwischen ist Michael Rensing aber auch endlich wieder fit und macht das komplette Training mit. Allerdings ist davon auszugehen, dass Raphael Wolf kein zweites Mal so außer Form spielt wie gegen Bielefeld.

Je näher Fortuna dem (natürlich nur von außen postuliertes) Ziel, Aufstieg, kommt, desto mehr fokussieren sich die Vorbereitungen für die nächste Saison auf die Bundesliga. Neben dem Vorsprung auf dem Transfermarkt müssen viele anderen Dinge beachtet und berechnet werden. Das fängt beim größeren TV-Erlös und dem zu erwartenden Mitgliederzuwachs (wegen des bevorzugten Erwerbs von Eintrittskarten für die Topspiele) an, geht weiter mit der zeitlichen Planung für die Trainingslager und endet auch bei der von Fortuna schon länger geplanten Einführung einer übergeordneten Stelle für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit noch lange nicht. Tatsächlich ist gerade im personellen Bereich die Ausstattung eines Zweitligisten wie Fortuna mit der eines Bundesligisten einfach nicht zu vergleichen. Der Verwaltungsapparat muss mitwachsen, im schlechtesten Fall aber nur für die überschaubare Zeit von einer Saison. Um das zu verhindern, sollte jetzt die (fast) vorhandene Planungssicherheit dringend ausgenutzt werden. Dass damit nicht gemeint ist, jetzt blind Spieler einzukaufen, versteht sich da wohl von selbst.

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