Fortuna Düsseldorf Was Bebou für Fortuna wirklich wert ist

Der Togolese kann — wenn er gut drauf ist — Spiele entscheiden. Der 23-Jährige will so schnell wie möglich in die Bundesliga. Bezahlt ein Erstligist die geforderten 5 Millionen Euro?

Fortuna Düsseldorf: Was Bebou für Fortuna wirklich wert ist
Foto: Christof Wolff

Die Frage „Was wird eigentlich aus Ihlas Bebou“ beschäftigt Fans und Journalisten gleichermaßen. Bis zur Schließung der Transferliste bleibt es offen, ob der Nationalspieler von Togo bei der Fortuna bleibt, oder ob er doch noch den Verein verlässt. Am liebsten würde er selbst sofort in die Bundesliga wechseln. Zumindest sein Berater ist davon überzeugt, dass er dort richtig aufgehoben ist und seinen nächsten Schritt in der neuen Umgebung machen wird.

Der Verein hatte Bebou und seinem Berater mitteilen lassen, dass sie eine Frist bis zum 31. Juli erhalten, um sich endgültig zu entscheiden. Damit hätte die Fortuna noch ausreichend Zeit gehabt, sich um eine Ersatzlösung zu bemühen. Die Frist ist verstrichen, Bebou soll immer noch wechseln wollen, und von den möglichen Kandidaten ist nur zu vernehmen, dass die von Fortuna aufgerufenen 5 Millionen Euro keine Verhandlungsbasis darstellen. Der 1. FC Köln, Werder Bremen und der SC Freiburg waren (sind) unter anderem an dem 23-Jährigen interessiert.

Die vom Zweitligisten aufgerufene Transfersumme ist auch taktisch gewählt und hat mit dem geschätzten Marktwert von rund 2 Millionen Euro wenig zu tun. Friedhelm Funkel ist nämlich von Bebou so überzeugt, dass er ihn unbedingt halten will. Und so macht er auch seine Zielsetzung für die laufende Saison indirekt vom Verbleib des Togolesen oder einer möglichst guten Ersatzlösung im Fall der Fälle abhängig.

Das „Problem“ für Fortuna ist der Umstand, dass Bebou am Ende der laufenden Saison ablösefrei wechseln kann, da sein Vertrag dann ausgelaufen ist. Eine Einnahme fällt dann natürlich flach. Das würde die Fortuna allerdings gerne in Kauf nehmen, falls Bebou die Fortuna mit in die Bundesliga schießen würde. So könnte er dann theoretisch direkt in Düsseldorf bleiben.

Er selbst kommt zwar zu Interviews und gibt artig Auskunft über Form und die nächsten Spiele. Über seine Absicht, den Verein zu wechseln, sagt er allerdings wenig bis nichts. Was wohl in seiner Situation — zwischen Berater und Verein stehend — verständlich erscheint. Immerhin kann er sich mit dem Wunsch, möglichst bald Bundesliga spielen zu wollen, im Fortuna-Trikot nicht hängen lassen. In den Spielen gegen Braunschweig (2:2) und in Aue (2:0) zeigte Bebou zwar keine Galavorstellungen, unterstrich jedoch, wie wichtig er für seine Mannschaft ist. Zudem ist er als Innenstürmer genau so einzusetzen, wie auf dem Flügel, wo er allerdings seine Geschwindigkeit noch besser ausspielen kann. Mit etwas mehr Übersicht, die er sich vielleicht in den kommenden Zeit noch aneignen wird, sollte er tatsächlich zu einem Topspieler reifen. Er zählt zu den Profis, die in einer Begegnung den Unterschied ausmachen können, weil sie sich mit ihren individuellen Stärken (Schnelligkeit und Trickreichtum) von anderen Spielern abheben. Und solche Akteure, die mit einer gelungenen Aktion für die Entscheidung in einem engen Spiel sorgen können, sind heute mehr den je gesucht. Davon könnte Fortuna weiter profitieren, da sie mit der hohen Ablöseforderung dem Spieler einen dicken Stein in den Weg in Richtung Bundesliga gelegt hat.

Doch das ist der Fortuna nicht vorzuwerfen, die selber hohe Ziele hat und gerne um den Aufstieg mitspielen möchte. Deshalb hat Friedhelm Funkel auch noch zwei neue Spieler gefordert, um diesen Ansprüchen gerecht werden zu können — mit oder ohne Ihlas Bebou. Einer der Kandidaten soll laut rp-online der belgische U 21-Nationalspieler Benito Raman (22/Standard Lüttich) sein. Die Anforderungen für einen möglichen Ersatz liegen klar auf der Hand. Schnell und torgefährlich müsste er sein.

Jetzt stellt sich nur die Frage, ob die Vereinsführung lieber 5 Millionen Euro haben oder Bebou behalten möchte. Fortunas Trainer ist hingegen so vorsichtig, dass er auch im Eventualitätsfall lieber zwei junge, schnelle Spieler im Kader haben will, als gar keinen.

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