Vieles spricht für Ratajczak

Norbert Meier hat auf die Torhüterfrage bislang noch keine Antwort gegeben. Für das Luxusproblem gibt es wohl nur eine Lösung.

Düsseldorf. Norbert Meier will in seinem Team auf möglichst allen Positionen einen harten Konkurrenzkampf. "Keiner hat seinen Stammplatz sicher", sagt der Trainer des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf. Am Freitag steht für den Aufsteiger der Rückrundenstart in Paderborn auf dem Programm, und noch weiß wohl nur der Trainer, wer dann für Fortuna im Tor stehen wird. Ob Michael Ratajczak oder Michael Melka die besseren Chancen hat, verraten wir in unserer Analyse zur Torhüterposition.

Nur 45 Minuten im ersten Saisonspiel gegen Paderborn stand Michael Melka in einem Ligaspiel im Tor der Fortuna. Danach musste er verletzungsbedingt pausieren und saß erst in den beiden letzten Vorrundenspielen wieder auf der Ersatzbank. Michael Ratajczak stand damit in allen Spielen der Hinrunde auf dem Platz und machte nach kleinen anfänglichen Unsicherheiten seinen Job hervorragend, zeigte vor allem gegen Augsburg seine große Klasse. Vor allem überzeugte er mit seiner Zuverlässigkeit, spielte quasi fehlerfrei.

Ein großer sportlicher Unterschied ist zwischen beiden Torhütern kaum auszumachen. Beide zählen in der 2. Liga zu den besten ihres Faches. Was Melka vielleicht an Ausstrahlung mehr hat, macht Ratajczak durch seine Athletik und als besserer Fußballer wett.

Nach den Eindrücken des Trainingslagers ist Melka eher der Individualist, der auch schon mal aneckt, wenn etwas seiner Meinung nach ungerecht gelaufen ist. Ratajczak ist der Teamplayer, der zurückstecken kann, wenn es angebracht erscheint. Die Kollegen halten sich mit einer Parteinahme zurück, die Sympathien scheinen aber klar verteilt.

Die beiden Fehler von Melka im zweiten Spiel des Trainingslagers beim 1:5 gegen Mainz 05 sollte man nicht überbewerten. Insgesamt macht Ratajczak einen selbstbewussteren Eindruck, hielt gegen Schalke beim 5:5 gut. Die leichten Unsicherheiten gegen Leverkusen (1:0) beim Wintercup blieben ohne Folgen.

Dass Michael Melka ein wichtiger Faktor für den Aufstieg war und deshalb besondere Verdienste vorweisen kann, hat Meier überhaupt dazu gebracht, auf dieser Position nachzudenken. Allerdings ist der Trainer kein Freund von Wechselspielen. Da sich Ratajczak keine Fehler erlaubt hat, sich derzeit in guter Form zeigt und in der Mannschaft sehr anerkannt ist, spricht vieles dafür, dass Ratajczak am Freitag im Tor der Fortuna steht.

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