Trainer Norbert Meier: „Das Team braucht Stabilität“

Trainer Norbert Meier spricht über die Ziele der Fortuna, die Winter-Neuzugänge, die Rückkehrer und die taktischen Zwänge.

Düsseldorf. Zwei Niederlagen zum Beginn der Rückrunde haben die Aufgabe für die Fortuna und Norbert Meier im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga nicht leichter gemacht. Der Trainer gibt sich im Interview mit unserer Zeitung betont gelassen — und hofft auf ein schnelles Erfolgserlebnis.

Herr Meier, wie begegnen Sie der aufkeimenden Unsicherheit innerhalb Ihrer Mannschaft?

Norbert Meier: Auch wenn die Niederlage gegen Augsburg zum Start für die breite Öffentlichkeit überraschend kam und wir bei einem Europapokal-Teilnehmer nicht überragend gespielt haben, muss man jetzt nicht alles schlecht reden. Natürlich werden gerade wir in der sportlichen Leitung Ruhe und Geduld bewahren. Und das gilt genauso auch für die Mannschaft. Wir versuchen immer, aus den Spielern das Bestmögliche herauszuholen. Immerhin waren wir auch in der zweiten Hälfte in Gladbach in der Lage, Druck auf den Gegner auszuüben. Die Mannschaft braucht nun Stabilität.

Wie zeigen Sie den Spielern Ihre Fehler auf?

Meier: Es macht keinen Sinn draufzuhauen. Die Spieler müssen erkennen, welche Fehler sie gemacht haben. Aber es gibt auch Gespräche, in denen ich einem Spieler sage, dass das zu wenig war, was er geleistet hat. Insgesamt dürfen wir uns auch nicht einmal ansatzweise verrückt machen lassen.

Nagen solche Spiele nicht am Selbstvertrauen?

Meier: Auch wenn ich mich da wiederhole: Uns war klar, dass die Anzahl der Negativerlebnisse in der Bundesliga größer sein werden als vorher. Und deshalb habe ich es am Samstag auch ganz überspitzt ausgedrückt, als ich gesagt habe, dass wir ja nicht unbedingt das Ziel haben, Meister zu werden.

Norbert Meier

Wie sehen Sie die Personalsituation, nachdem in der Winterpause fünf Neuen gekommen sind?

Meier: Wir haben in Mathis Bolly einen schnellen Mann, mit dem wir unsere Hoffnungen für die Offensive verbinden. Aber er ist verletzt, zunächst rechne ich noch nicht mit ihm. Martin Latka haben wir am Samstag in Gladbach ins kalte Wasser geworfen, er hat seine Sache ganz ordentlich gemacht — wie auch Robert Tesche. Bei Genki Omae sieht man, dass er noch Zeit zur Eingewöhnung braucht. Unter den Rückkehrern aus der Rehabilitation macht Innenverteidiger Stelios Malezas Fortschritte. Er ist aber mental vielleicht noch nicht ganz soweit. Und Bruno Soares braucht länger und ist jetzt auch noch krank.

Warum haben Tobias Levels, Axel Bellinghausen und Andreas Lambertz in Gladbach nicht gespielt?

Meier: Wir haben uns da sehr viele Gedanken im Trainer-Team gemacht. Letztlich schicken wir die Elf auf das Feld, die wir für die Bestmögliche halten. Natürlich kann man hinterher immer sagen, dass der eine oder andere nicht so gut gespielt hat und dafür ein anderer besser gewesen wären. So wurde Tobi Levels erst öffentlich zerrissen, und dann fragt man uns, warum er ausgerechnet an seiner alten Spielstätte in Gladbach nicht gespielt hat. Natürlich gab es Fehler, auch welche, die taktischer Natur waren. Aber man sollte die Jungen nicht verdammen.

Fehlt der Fortuna derzeit das Glück, was ihr in der Hinrunde noch zur Seite gestanden hat?

Meier: Das ist ein schmaler Grat. Da steht es in Dortmund 1:1 zwischen dem BVB und unser Mannschaft, als in der 88. Minute Kevin Großkreutz völlig frei vor unserem Tor den Ball bekommt und die große Chance zum Sieg für die Dortmunder vergibt. Natürlich gehört auch Glück dazu. Aber es gibt in einer kompletten Saison eben unterschiedliche Phasen.

Ist es ein Vorteil am Samstag, dass Ihr ehemaliger Spieler Martin Harnik bei den Stuttgartern gesperrt ist, wenn die Fortuna auf den VfB trifft?

Meier: Was da beim kommenden Gegner passiert, kann ich von hier aus doch gar nicht beurteilen. Wir schauen letztlich immer nur auf uns.

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