Tomislav Barbaric — Fortune für einen Tag

Vertrag mit dem Kroaten muss wegen einer Viruserkrankung aufgelöst werden.

Düsseldorf. Er hatte sich so auf Fortuna gefreut — und Fortuna auf ihn. Tomislav Barbaric wäre eine echte Verstärkung für die Innenverteidigung des Fußball-Zweitligisten gewesen. Doch er wird nicht für Fortuna spielen.

Manager Wolf Werner betrat am Donnerstag nach dem Vormittagstraining mit ernster Miene den Konferenzraum im Marbella-Football-Center. Im Schlepptau hatte er neben Trainer Norbert Meier auch Mannschaftsarzt Ulrich Keil. „Ich habe eine betrübliche Mitteilung zu machen“, sagt Werner. „Der Ausleihvertrag mit Dinamo Zagreb wird nicht zustande kommen.“

Die Erklärung lieferte Kardiologe Dr. Keil: „Tomislav Barbaric hatte vor einigen Wochen eine Virusinfektion mit einer schweren Bronchitis. Der Virus steckt noch in ihm, so dass eine Belastung zu Herzrhythmus-Störungen oder einer Herzmuskel-Entzündung führen kann.“

Die Laborwerte, die die verschleppte Grippe belegen, waren am späten Mittwochabend von einem Kollegen Keils übermittelt worden. Danach tagten Trainer Meier, Manager Werner, Vorstandsmitglied Sven Mühlenbeck und Dr. Keil im Mannschaftshotel. „Wir haben uns schweren Herzens entschlossen, kein Risiko einzugehen und den Spieler nicht zu verpflichten“, sagte Keil.

Barbaric hätte in seinem jetzigen Zustand vier bis sechs Wochen pausieren, dann langsam seine Fitness aufbauen müssen. In den Kampf um den Aufstieg hätte er also kaum eingreifen können. „Das Geschäft hat deshalb weder für den Spieler noch für uns Sinn“, sagte Werner. Die Hauptsache sei aber, dass die Gesundheit des Spielers nicht gefährdet werde.

Barbaric selbst war da, nach nur einer Nacht in Marbella, schon längst wieder auf dem Weg nach Kroatien. Am Abend zuvor hatte dem 22-Jährigen die Vorfreude auf sein Engagement bei Fortuna noch aus den Augen gestrahlt. Nun darf er wochenlang nicht gegen den Ball treten.

„Ich habe ein langes Gespräch mit ihm geführt. Er ist sehr traurig“, sagte Manager Wolf Werner, der aber in Aussicht stellte, sich eventuell nach der überstandenen Krankheit, noch einmal mit Barbaric in Verbindung zu setzen.

Doch zunächst beginnt für Fortunas sportliche Leitung die Suche nach einer Verstärkung für die Defensive erneut. „Ich habe mich noch nicht mit einer anderen Lösung auseinandergesetzt. Wir brauchen ein paar Tage Zeit“, erklärte ein etwas desillusionierter Wolf Werner.

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