Thiago Rockenbach: „Trainer sieht mich als Zehner“

Thiago Rockenbach will sich in der 2. Liga als Spielmacher der Fortuna durchsetzen.

Düsseldorf. In Erfurt hat er sich einsam gefühlt. Das war nicht die Welt von Thiago Rockenbach da Silva. Der Brasilianer, der das Mittelfeld der Fortuna verstärkt, ist glücklich, jetzt in einer Stadt zu sein, die nicht nur eine kleine brasilianische Gemeinde, sondern auch fußballerisch mehr zu bieten hat als die Stadt in Thüringen. Dort war der torgefährliche Techniker drei Jahre, absolvierte 104 Spiele für Rot-Weiß und erzielte 21 Tore.

"Düsseldorf und Erfurt sind zwei verschiedene Kulturen, von Düsseldorf bin ich re- gelrecht begeistert", sagt der 25-Jährige, der gerne auf eine Wohnung mit Rheinblick zugunsten einer Bleibe in Mörsenbroich verzichtet hat. "Von den Mitspielern kann ich noch nicht so viel sagen, aber ich bin von ihnen sehr gut aufgenommen worden."

Angst vor der Konkurrenz im Mittelfeld hat Rockenbach nicht. "Dieser Mannschaftsteil ist bei Fortuna wirklich überragend besetzt, aber natürlich möchte ich gerne spielen", sagt der Brasilianer, der sich hinter den Angreifern ebenso wohl fühlt wie als hängende Spitze.

Der Trainer habe ihn mit seiner Art sofort überzeugt. "Norbert Meier sieht mich als klaren Zehner und will, dass ich meine Stärken im Spiel nach vorne ausspiele", erklärt Rockenbach, der gerade in den Spielen der dritten Liga und Regionalliga Nord gegen Fortuna immer zu den Besten zählte. Auch in seiner Zeit bei Werder Bremens zweiter Mannschaft hat er gerne gegen Fortuna gespielt.

Bei der Frage, ob Fortuna in der kommenden Saison zu den Aufstiegsfavoriten zählen wird, zeigt sich ein breites Grinsen auf dem Gesicht des Brasilianers. Zu gerne würde er sein Können auch mal in der Bundesliga zeigen. Im Alter von 25 Jahren ist er dafür sicherlich noch jung genug. Aber davon will Rockenbach noch gar nicht sprechen. Mehr als ein paar Trainingseinheiten mit dem Kader der ersten Mannschaft von Werder Bremen war in seiner Zeit an der Weser nicht drin. Dafür spielte er in der Zweiten der Bremer umso besser.

"Es wird schwierig, die überragende Saison der Fortuna des vergangenen Jahres zu bestätigen, aber es ist auch nicht völlig unrealistisch." Man solle allerdings mit beiden Füßen am Boden bleiben. Für ihn selbst werde der Schritt aus der dritten in die zweite Liga sicherlich nicht leicht, da spielerisch und läuferisch alles auf höherem Niveau ablaufe. "Aber ich werde mein Bestes geben."

Mit Futsal hat für ihn in Brasilien alles angefangen. Er habe sein Ballgefühl und sein technisches Können vom fast körperlosen Spiel in der Halle. Sieben Jahre hat er dort gespielt, bevor er dann ganz für das große Feld entdeckt wurde. Als er nach Deutschland kam, hatte Rockenbach einige Probleme, weil er einen guten Trick einem Pass auf den freien Mann zu oft vorzog. Inzwischen hat er eine Mischung gefunden, die zwar zielgerichteter ist, aber ihm immer noch genügend Gelegenheit gibt, seine besondere Technik unter Beweis zu stellen.

Die Fortuna ist für ihn ein neuer und entscheidender Versuch, in Deutschland den Durchbruch zu schaffen und verstärkt auf sich aufmerksam zu machen. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen - seine eigenen und die der Fans.

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