Songcontest: „Bochum wäre eine Katastrophe“

Umzug wegen des Songcontest bereitet den Fans Unbehagen.

Düsseldorf. Im vergangenen Jahr verzauberte Lena Meyer-Landruth die Herzen der Musikfans. Nun hält die junge Frau mit der tollen Stimme die Düsseldorfer Fußballwelt in Atem. Ihr Vorhaben, ihren Titel beim Eurovision Songcontest im kommenden Jahr in der Esprit-Arena zu verteidigen, lässt den Puls der Fortuna-Anhänger schneller schlagen.

Wo trägt ihr Team nun die letzten drei Heimspiele der Zweitliga-Saison aus? Fortunas Vorstandsmitglied Paul Jäger stellte am Mittwoch Abend auf einer Veranstaltung des Supporters-Fanclubs klar: "Für uns in der Vereinsführung kommt nur der Umzug ins Paul-Janes-Stadion in Frage."

Die Anhänger waren da nicht ganz so optimistisch. Jäger und seine Podiumsmitstreiter mussten sich viele Fragen zu Sicherheitsbedenken und Kosten der nervösen und interessierten Anhängerschaft stellen lassen.

Um wirklich alle Zweifel zu beseitigen, muss in den kommenden Wochen Schwerstarbeit verrichtet werden. 7200 Plätze umfasst die altehrwürdige Spielstätte am Flinger Broich zur Zeit. Die Deutsche-Fußball-Liga (DFL) fordert mindestens 15000 Zuschauerplätze. Diese und alle anderen Auflagen müssen bis zum 15. März erfüllt sein. Dann nimmt die DFL das Stadion ab.

Derzeit sind Polizei, städtische Mitarbeiter, die Bauaufsicht und Bodengutachter in Kooperation mit der Fortuna und einer externen Agentur damit beschäftigt, entsprechende Konzepte zu erarbeiten. "Das ist ein ambitioniertes Projekt", sagt Sportamtsleiter Udo Skalnik. Doch an ein Scheitern des Plans mag niemand denken: Denn dann müsste die Fortuna tatsächlich ins Bochumer Ruhrstadion ausweichen. "Das wäre eine Katastrophe", sagte Fortuna-Fan Sandra Puchalla stellvertretend für ihre Kollegen. Immerhin: Die Kosten des Umzugs trägt die Stadt. "Die Umsetzung dieser Pläne geht in die Millionen", sorgte sich ein Fan. Leidtragende gibt es noch weitere. Der Nachwuchs der Fortuna muss für einige Wochen auf andere Trainingsplätze ausweichen.

Auch der eine oder andere Fan schaut in den Partien gegen Union Berlin, Arminia Bielefeld und Alemannia Aachen womöglich in die Röhre. Schließlich sind rund 14.000 der laut Planung maximal 17.500 zur Verfügung stehenden Plätze im Paul-Jahnes-Stadion für Dauer- und Ehrenkarteninhaber sowie Gäste-Fans reserviert. Ob Lena Meyer-Landruth unter diesen Voraussetzungen auch in 2011 auf Düsseldorfer Unterstützung vertrauen kann?

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