Fortuna Düsseldorf Sobottka scheut den Konkurrenzkampf nicht

Der 21-Jährige war bei Fortuna Stammspieler, als er sich im Training am Knie verletzte. Jetzt arbeitet er hart am Comeback.

Fortuna Düsseldorf: Sobottka scheut den Konkurrenzkampf nicht
Foto: Christof Wolff

Belek. Verbissen kämpft Marcel Sobottka in Fortunas Trainingslager im türkischen Belek um den Anschluss an das Team. Seine Entwicklung ist dabei erstaunlich, denn erst Ende November war der 21-Jährige am Knie operiert worden, weil er im Training im Rasen hängengeblieben war und sich den Außenmeniskus gerissen hatte. Dabei hatte er das Glück, dass die Bänder unversehrt geblieben waren. Während der Verletzungszeit ging viel Fitness verloren, die Oberschenkelmuskel bildeten sich zurück. „Da war nichts mehr“, sagt der gebürtige Gelsenkirchener, der vor der Saison vom FC Schalke 04 gekommen war. Nun schuftet der ehrgeizige Youngster mit eiserner Disziplin für sein Comeback.

Während der gesamten Winterpause arbeitete er jeden Tag mehrere Stunden in der Reha, während sich seine Kollegen im Urlaub von der Hinrunde erholten. „Ich arbeite auf den ersten Spieltag gegen Heidenheim hin, das treibt mich an. Aber es ist vermessen, fest damit zu rechnen, dann wirklich schon wieder dabei sein zu können“, sagt er — und ermahnt sich zur Gelassenheit. „Ich habe ja keinen Stress und muss bei der Genesung die Reihenfolge einhalten.“ Er schaue von Tag zu Tag, Woche zu Woche und möchte einen Schritt nach dem anderen machen. „Falls ich nicht im ersten Spiel dabei bin, dann tue ich alles dafür, eine Woche später meine Chance zu bekommen.“

In Belek ist der 1,85 große Mittelfeldspieler wieder voll ins Mannschaftstraining eingestiegen und kann alle Übungen mitmachen. Das Knie zwickt ihn aber noch. „Es reagiert auf Belastungen. Wenn ich mit links gegen den Ball trete, dann spüre ich noch deutlich die Stelle, an der ich operiert worden bin“, sagt er. Im Testspiel gegen Ludogorets Razgrad war er aus diesem Grund auch noch gar nicht dabei und saß nur auf der Bank.

Nun fiebert er den beiden anderen Partien während des Trainingslagers entgegen — am Samstag gegen den FC St. Gallen und am Sonntag gegen den ungarischen Zweitligisten Szeged. „Da würde ich gerne eine halbe Stunde mitwirken, um Spielpraxis und ein gutes Gefühl zu bekommen.“ Er hofft, dass Trainer und Mediziner ihm die Möglichkeit dazu geben. „Der Aufbau der Oberschenkelmuskeln im linken Bein dauert zwar noch ein paar Monate. Die Kraft ist aber schon wieder da. Ich könnte spielen“, sagt Sobottka.

Der Konkurrenzkampf im defensiven Mittelfeld ist bei Fortuna mit der Rückkehr von Sobottka, Christopher Avevor und Christian Gartner groß geworden — alle drei waren während der Hinrunde verletzt. „Ich freue mich auf den Kampf um diese Position, denn es macht überhaupt keinen Spaß auf einer Position zu spielen, auf der es keine Konkurrenz und somit auch keinen Druck gibt“, sagt der Ex-Schalker. „Ich finde es gut, dass wir jede Menge Qualität im Kader haben. Avevor und Gartner sind super Kicker, sie helfen mir an mein Limit zu kommen.“

Unter dem früheren Coach Frank Kramer feierte Sobottka am 22. August im Spiel gegen den SC Freiburg sein Profidebüt und wurde auf der Position des Sechsers Stammspieler.

Er empfahl sich im Oktober beim Spiel gegen Arminia Bielefeld und stand dann bis zu seiner Verletzung fünfmal in Folge in der Startelf. An diese Leistungen würde er gerne in der Rückrunde anknüpfen. Der U 20-Nationalspieler ist davon überzeugt, dass die Mannschaft die Qualität hat, in der Rückrunde die nötigen Punkte für den Klassenerhalt einzufahren. „Manche Sachen — wie die vielen vergebenen Chancen — kann man im Fußball nicht erklären. Bei uns muss nur einfach mal der Knoten platzen.“

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