Fortuna Düsseldorf Sobottka: Gegenwart und Zukunft

Der 23-Jährige ist bei der Fortuna längst etabliert — und soll in den kommenden Jahren eine feste Säule sein.

Fortuna Düsseldorf: Sobottka: Gegenwart und Zukunft
Foto: Christof Wolff

Maria Alm. Man müsse nicht der Schnellste sein, aber das Spiel verstehen, hat der große Xabi Alonso einmal gesagt. Marcel Sobottka mag diesen Spruch sehr. Obwohl der 23-Jährige allein aufgrund seines Alters natürlich deutlich schneller ist als der in die Jahre gekommene Ex-Star von Bayern München und Real Madrid. „Na ja, im Antritt mag das stimmen, dann wird es aber eng“, sagt der Mittelfeldspieler von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf mit einem breiten Grinsen.

Sobottka fühlt sich bei der Fortuna richtig wohl. Nach der Vertragsverlängerung bis 2022 wird ihm im Verein eine neue Rolle zuteil. Er ist ein wichtiger Bestandteil der Zukunft des Clubs, spürt und trägt bereits in jungen Jahren Verantwortung. Dass er prädestiniert dafür ist, irgendwann einmal die Kapitänsrolle bei Fortuna zu übernehmen, davon will er aber nichts wissen. „Da gibt es bei Fortuna noch andere. Und es ist eigentlich egal, wer die Binde trägt“, sagt Sobottka. „Eigentlich muss jeder dem anderen helfen, egal, ob er jung oder alt ist, Kapitän oder nicht.“ Alle sollten versuchen, mit ihrer Art zum größtmöglichen Erfolg für die Mannschaft beizutragen.

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Neben dem Platz wirkt der gebürtige Gelsenkirchener ein bisschen wie der Typ „Lieblings-Schwiegersohn“. Auf dem Rasen ist das anders. „Im Spiel möchte ich alles perfekt machen. Wenn mir das nicht gelingt, werde ich richtig sauer.“ Das gilt auch für seine weitere Entwicklung. Er müsse nun den nächsten Schritt machen, sagt er. „Es darf keine Zufriedenheit einkehren oder gar Stillstand kommen.“ Was er damit genau meint, erklärt er im Gespräch zunächst nicht — und äußert sich stattdessen in der abgeklärten Manier eines Profis: „Ich denke nur bis zur nächsten Trainingseinheit. Wer mich kennt, der weiß, dass ich über den Konjunktiv sehr ungern rede. Das gilt auch für mein privates Umfeld. Was ich nicht beeinflussen kann, darf mich nicht belasten.“

Wenn Marcel Sobottka über die kurz- und mittelfristigen Ziele spricht, hören diese sich zunächst bescheiden an. „Ich möchte eine bessere Saison spielen als im Vorjahr“, sagt er. Das will der Mann, der 2015 vom FC Schalke kam, weil er es dort nicht auf den Bundesliga-Rasen geschafft hatte, aber ungern an Toren oder Vorlagen gemessen sehen. „Selbst, wenn ich an der Eckfahne jemanden abgrätsche, kann das ein Erfolgserlebnis sein.“ Aber dann spricht er doch über Statistik: „Ich war selbst verwundert, dass ich nur drei Liga- und zwei Pokaltore erzielt habe. Aber der Torjäger war ich nie.“

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Chancen auf mehr gab es zweifellos, das gilt aber für die gesamte Mannschaft. Sobottka kritisiert, dass die Fortuna zu viele Gelegenheiten für ein Tor benötigt. Die Effektivität zu steigern, sei für ihn ein wichtiges Thema. Fünf bis acht Ligatore erwartet sein Trainer von ihm — und noch mehr. „Er ist ein echter Charakterspieler“, sagt Friedhelm Funkel. „Von Marcel erwarte ich mir noch einiges. Er ist klar im Kopf, übernimmt wirklich Verantwortung.“ Auch der Club setzt großes Vertrauen in Sobottka, der mit seiner Freundin inzwischen ein „kleines Häuschen“ gefunden hat. Das Vertrauen möchte er in der Spielzeit 2017/18 mit guten Leistungen zurückzahlen, als Lenker im Mittelfeld wie einst Xabi Alonso. Aber mit mehr Toren.

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