Fortuna Düsseldorf Rouwen Hennings: „Wir haben fußballerisch enttäuscht“

Das 1:2 bei Arminia Bielefeld hat die Probleme der Fortuna erneut aufgezeigt. Es fehlt eine Führungsfigur auf dem Platz.

Fortuna Düsseldorf: Rouwen Hennings: „Wir haben fußballerisch enttäuscht“
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Im Abstiegskampf kann eine Mannschaft nicht nur zuschauen, was der Gegner macht und auf dessen Fehler warten. Aber genau das taten die Zweitliga-Fußballer der Fortuna am Dienstagabend bei Arminia Bielefeld. „Wir waren nicht aktiv genug, die Mannschaft hat sich vom Spiel des Gegners beeindrucken lassen und die Arminia zu sehr spielen lassen“, sagte Friedhelm Funkel nach der 1:2 (1:1)-Niederlage. „Das passiert schon mal, und dafür sind wir auch bestraft worden. Das müssen wir im nächsten Spiel wieder besser machen.“

Das ist vom Cheftrainer zwar leicht gesagt, aber für die Fortuna derzeit nur schwer umzusetzen. Weil sich die Mannschaft vor allem in Heimspielen schwertut, muss sich bis Sonntag und im Spiel gegen den 1. FC Union Berlin einiges ändern, um wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden und den Abstand auf die Abstiegsplätze nicht noch kleiner werden zu lassen. Sieben Spieltage vor dem Saisonende sind es noch sieben Punkte. Und das Restprogramm mit Spielen gegen Spitzenteams und solchen, die gegen den Abstieg kämpfen, hat es in sich.

Umso erschreckender war die Leistung in Bielefeld: Kaum Pässe, die an den Mann kommen, Hektik im Aufbau, eigene Standardsituationen, die ohne Wirkung verpuffen und Stellungsfehler, die zu Gefahr vor dem eigenen Tor oder sogar zu Freistößen oder Elfmetern führen. Das waren zu viele Unzulänglichkeiten, um in einer aufgeheizten Atmosphäre wie auf der Alm bestehen zu können.

„Wir haben fußballerisch enttäuscht“, stellte Stürmer Rouwen Hennings, der in der Spitze mal wieder in der Luft hing, hinterher zurecht fest. Immerhin zeigte Fortunas Bester, Ihlas Bebou, ab und zu seine Qualitäten, sonst hätte es auch nicht zum Ausgleich von Kaan Ayhan gereicht, den der Togolese gedankenschnell in Szene gesetzt hatte.

Doch dieses Tor täuschte nur darüber hinweg, dass die Fortuna bereits nach 45 Minuten hätte zurückliegen können. Viel zu viele Zweikämpfe wurden verloren, die Platzherren wurden mit einfachen langen Bällen immer wieder gefährlich, und eine Entlastung fand nicht statt. Die Bälle im Aufbau landeten immer wieder beim Gegner.

Es fehlt eine Führungsfigur auf dem Platz, die mal für Ruhe sorgt, das Tempo variiert und den Ton angibt. Der Anschein, dass bei allen dann der Kopf runtergeht und jeder genug mit sich allein zu tun hat, ist in den Spielen auffällig, in denen es für Fortuna nicht läuft. Da fehlt offensichtlich die Fähigkeit, sich gegen die Widerstände zu stemmen. Da ist es dann auch zu wenig, von einer zweiten Hälfte zu sprechen, die noch „ganz ordentlich gewesen“ sei und in der man „wenig zugelassen“ habe. Denn aller Steigerung nach der Pause zum Trotz: Es reichte erneut eine Unkonzentriertheit, um den bis dahin mühsam erkämpften Punkt wieder aus den Händen zu geben.

„Der Gegner hatte in der zweiten Hälfte keine einzige Torchance mehr, ich war mir sicher, dass das Spiel 1:1 ausgeht oder wir noch ein Tor machen“, sagte Trainer Funkel. Doch dann kam der Blackout von Marcel Sobottka, der einen Moment pennte, seinen Gegenspieler nur noch mit einem Haltegriff stoppen konnte. Gelb-Rot und das Elfmetertor zum 1:2 war die Folge.

Vor dem nächsten Spiel ist Fortunas Trainer trotzdem nicht bange: „Die Begegnung mit der sehr guten Mannschaft von Union Berlin ist eine große Herausforderung. Aber wir wollen ja auch versuchen, im eigenen Stadion mal wieder zu gewinnen“, sagte Funkel. Der Versuch sollte von Erfolg gekrönt sein, sonst wird es noch enger im Kampf um den Klassenerhalt.

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