Fortuna Düsseldorf Rachid Azzouzi - Ein Abschied, der unausweichlich war

Rachid Azzouzi wäre gerne Sportdirektor der Fortuna geblieben. Die Trennung war aber ein Stück weit programmiert.

Fortuna Düsseldorf:  Rachid Azzouzi - Ein Abschied, der unausweichlich war
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Wenn im Millionengeschäft Fußball von einer einvernehmlichen Trennung zwischen zwei Parteien die Rede ist, dann muss dies nicht immer bedeuten, dass die Beendigung eines Vertragsverhältnisses tatsächlich geräuschlos verlaufen ist oder im Nachgang so verläuft. Als Fußball-Zweitligist Fortuna am Mittwochabend das Ende der Zusammenarbeit mit Sportdirektor Rachid Azzouzi verkündete, war sie wieder da, diese Vokabel „einvernehmlich“.

Doch in einem Gespräch mit der WZ deutete der 45-Jährige an, dass er gerne weiter gemacht hätte. Das ist nicht verwunderlich, es gibt auf der deutschen Fußball-Landkarte zweifellos unattraktivere Jobs als in Düsseldorf — auch wenn es rund um Flinger Broich und Arena finanziell und sportlich seit gefühlten 35 Jahren merklich schwieriger zugeht, als in anderen Metropolen der Republik.

„Ich vertrete dieselbe Philosophie wie Friedhelm Funkel“, erzählte Azzouzi unserer Zeitung nach dem frühzeitigen Ende seiner Fortuna-Zeit und meinte damit den Aufbau eines jungen, hungrigen Teams, mit dem sich Fans und Region wieder mehr identifizieren sollen. Ihn allein für die schlechte Saison verantwortlich zu machen, sei zu schnell und nicht korrekt, meinte Azzouzi.

Fakt ist jedoch, dass er in der Winterpause die Mannschaft nicht entscheidend verstärkte, als die Möglichkeit dazu bestand. Die Transfers von Charis Mavrias oder Nikola Djurdjic brachten nicht den erhofften Effekt. „Wir werden jetzt nicht aktiv, nur weil wir unbedingt etwas machen müssen. Wir wollen keinen Aktionismus“, sagte Azzouzi zu Jahresbeginn, wusste allerdings auch, dass der Markt nicht mit Spielern übersät ist, die der Fortuna zu diesem Zeitpunkt schnell weiterhelfen würden.

Auch Paul Jäger, damals Interims-Vorsitzender des Vorstands, schien von der vorhandenen Qualität des Kaders überzeugt und hatte nach dem Sieg in Freiburg überschwänglich von einem einstelligen Tabellenplatz gesprochen. Eine Aussage, die ihm bei vielen Fans Spott einbrachte.

Für Transfers seines Vorgängers Helmut Schulte war Rachid Azzouzi nicht verantwortlich. Didier Ya Konan und Mike van Duinen sind aber zwei enttäuschende Beispiele, die auf sein Konto gehen. Vorstandschef Robert Schäfer ließ bereits bei seinem Amtsantritt erahnen, dass er nicht über das Saisonende hinaus mit Azzouzi arbeiten wollen würde. Jetzt muss Schäfer einen Nachfolger finden — und sich so lange auch um die Verpflichtung neuer Spieler bemühen.

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