Fortuna Düsseldorf Plan B ist für den Fortuna-Nachwuchs ein Muss

Talente aus der Jugendabteilung von Fortuna Düsseldorf treffen bei der Handwerkskammer auf Ausbildungsbetriebe. Das Ziel ist klar: „Ich will auf jeden Fall Profi bei der Fortuna werden“, sagt Justin Möllering. Er spielt in der U17 von Fortuna Düsseldorf.

Fortuna Düsseldorf: Plan B ist für den Fortuna-Nachwuchs ein Muss
Foto: Judith Michaelis

Das Ziel ist klar: „Ich will auf jeden Fall Profi bei der Fortuna werden“, sagt Justin Möllering. Er spielt in der U17 von Fortuna Düsseldorf. Fünf Mal in der Woche wird im Leistungszentrum trainiert, um dem großen Traum ein Stückchen näher zu kommen: Einmal vor Tausenden von Fans auf den Rasen laufen. Dabei ist dem 16-Jährigen klar, dass der große Traum schnell vorbei sein kann.

„Man braucht immer einen Plan B“, sagt er. Zusammen mit weiteren jungen Kickern der Fortuna hat Justin gestern einen Berufserkundungstag der Handwerkskammer besucht. Dort ist er mit 16 Ausbildungsbetrieben aus Bereichen wie Sanitär, Kfz-Handwerk und Karosseriebau oder Klima und Kältetechnik ins Gespräch gekommen. Eine entsprechende Kooperation zwischen Fußballverein und Kammer wurde Ende letzten Jahres geschlossen. Die Unternehmer aus dem Handwerk bieten etwa an, dass die Nachwuchsspieler nach ihrem Schulabschluss dort in Teilzeit eine Ausbildung machen können. Das ist trotz großer Fußballträume nötig. Vom „Fußball ernähren“ könnten sich später nur wenige, erklärt Frank Schäfer, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums von Fortuna. Von der U9 bis zur U23 werden bei Fortuna Düsseldorf 200 Nachwuchsspieler trainiert. Die Chance auf eine Karriere in der ersten oder zweiten Bundesliga habe laut Schäfer „einer von zehn“ Spielern. Und auch für die Zeit nach der sportlichen Karriere sei eine alternative Ausbildung wichtig. Es sei daher nur im Sinne der Spieler, wenn Fußballclub und Handwerk weiter zusammenarbeiten.

Justin Möllering konzentriert sich zurzeit noch auf seine schulische Ausbildung und natürlich den Fußball. Der Alltag ist meist straff durchgeplant. Nach der Schule geht es kurz nach Hause und dann zum Training. Gelernt wird danach oder in Freistunden in der Schule. 2020 will der 16-Jährige Abitur machen. Viel Freizeit zwischen Sport und Schule bleibt ihm nicht. „Man hat wenig Zeit, um sich mit Freunden zu treffen, aber es ist möglich“, sagt er. Das Leistungsbewusstsein der jungen Sportler beeindruckt beim Kennenlernen die Ausbildungsbetriebe aus dem Handwerk. „Die Spieler wissen, was sie wollen“, sagt Simone Thedens nach zahlreichen Gesprächen. Sie ist Geschäftsführerin des gleichnamigen FlingernerKarosseriebauunternehmens. Die ersten Termine für Schnuppertage seien schon vereinbart worden. Eine Ausbildung in Teilzeit werde beispielsweise auch jungen Müttern angeboten.

Justin Möllering würde sich auf dem Weg zum Profi nach seinem Abitur gerne im Kfz-Bereich ausbilden lassen. „Im Büro sitzen ist nichts für mich“, sagt er.

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