Plädoyer für die Fortuna-Talente

Taskin Aksoy könnte ohne großes Risiko auch mehr auf den guten Nachwuchs setzen.

Düsseldorf. Marvin Ajani durfte am Samstag die letzten sieben Minuten für die Fortuna im Spiel gegen 1860 München auflaufen. Wer den engagierten und lauffreudigen Auftritt des 21-jährigen Flügelstürmers gesehen hat, wünscht Interimstrainer Taskin Aksoy für die letzten vier Saisonspiele noch mehr Mut. Denn wann, wenn nicht jetzt, könnte er ein oder oder vielleicht auch zwei Talente in jedem Spiel der Fortuna einsetzen. Ein Risiko geht er damit nicht ein. Denn die Jungs, die er in seiner U 23-Mannschaft gefördert hat, würden sich für diese Chance zerreißen und alles geben. Und dass Aksoy sie ins Training der Profis dazunimmt, zeigt ja auch, dass er ihnen vertraut.

Gerade bei Robin Urban hatte man geglaubt, dass der Verteidiger-Notstand es mit sich bringt, dass der fest zu den Profis delegierte Spieler auch eine Chance erhält. Doch bisher saß Urban nur auf der Bank und kam nicht zum Einsatz. Viel schlechter als ein völlig indisponierter Bruno Soares in Ingolstadt hätte er seine Sache bestimmt auch nicht gemacht. Die Identifikation mit dem Verein ist jedenfalls vorhanden. Und es dürfte Talente leichter überzeugen, dass es bei der Fortuna auch möglich ist, aus den Nachwuchsteams in den Profi-Kader zu gelangen — und zu spielen.

Im Folgenden stellen wir die vier Spieler vor, die Taskin Aksoy aus der U23 nach oben geholt hat.

Der 21-Jährige stammt aus Herdecke und hat dann ab der U 17 für den Wuppertaler SV gespielt. In der U 19 der Fortuna agierte Urbanüberwiegend als „Sechser“. Allerdings wurde er dann überwiegend als Innenverteidiger eingesetzt. In der U 23 profitierte er von Jens Langeneke und dessen Erfahrung. Urban wirkt reif und übernimmt Verantwortung. In seinem zweiten Seniorenjahr ist (war) er bereits schon stellvertretender Kapitän der „Zwoten“, für die er 27 Spiele machte und drei Treffer erzielte. Eigentlich läuft sein Vertrag in diesem Juni aus.

Der 21-Jährige mit nigerianischen Wurzeln kam im vergangenen Sommer aus Aachen. Er spielt auf der rechten Seite sowohl offensiv als auch defensiv. Er ist sehr schnell und athletisch. Für das bei Fortuna (meist) bevorzugte Flügelspiel bringt er also beste Voraussetzungen mit. Aksoy stärkte sein Selbstvertrauen und Ajani blühte unter ihm richtig auf. Allerdings muss Ajani torgefährlicher werden, ein Treffer gelang ihm nur in 21 Spielen für die U 23. Auch sein Vertrag läuft aus.

Akca war bereits mit den Profis im Trainingslager und machte zumindest in Testspielen eine gute Figur. Wenn er Defizite hat, dann vielleicht körperlich, weil er eher klein und schmächtig ist. Fußballerisch hat er mit seiner überragenden Technik und der Spielübersicht definitiv mindestens Zweitliga-Format. Bei ihm sehen die schwierigsten Pässe spielend leicht aus. Zuletzt hat er sich auch im Spiel gegen den Ball deutlich verbessert. Sein Vertrag läuft im Juni aus.

Der 21-Jährige kam im Sommer von Borussia Mönchengladbach. Im A-Jugendbereich war der Defensivspieler zwischenzeitlich Nationalspieler, hatte dann aber ein paar Verletzungssorgen, die ihn in Gladbach am Durchbruch hinderten. Für einen Abwehrspieler ist er mit einer guten Technik ausgestattet und gilt als sehr zuverlässig. Auch er hat eine Chance in den letzten vier Saisonspielen der Fortuna durchaus verdient.

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