Nullnummer im Stadion am Zoo

Wuppertal. Nach der Fahrzeug-Lawine, die sich auf Wuppertal zubewegt hatte, denSchlägereien in den Sonderzügen und S-Bahnen und den Brötchenwürfen durchFortuna-Fans auf der Südtribüne, war klar, dass die Partie später anfangenmusste.

Schiedsrichter Marco Achmüller ließ sich aber nicht etwa Zeit mitdem Anpfiff, um die Derby-Atmosphäre mit typisch bergischem Liedgut zugenießen oder die aufgeheizte Stimmung zu beruhigen. Sondern draußen vor denStadiontoren war der Andrang einfach noch zu groß.

Es dauerte eine halbe Stunde, bis endlich der Sport das Wort hatte. UndFortuna wartete mit einer Überraschung auf. Der zuletzt auf die Bankverbannte Fabian Hergesell lief von Anfang an auf, dafür hatteFortuna-Trainer Norbert Meier den offensivfreudigeren Ahmet Cebe zunächstdraußen gelassen. Immerhin spielte der lange verletzte Axel Lawarée wiedervon Beginn an. Die Ausrichtung der Gäste sollte auch eine offensive sein,denn mit einem Punktgewinn wäre der Fortuna trotz der besonderenDerby-Gesetze nicht geholfen.Das Spiel begann sehr hektisch, und auf beiden Seiten kam kein Spielflussauf. Der harmlose Kopfball von Lawarée (6.) nach Vorarbeit von OlivierCaillas war das einzig Nennenswerte in den ersten 30 Minuten. Dazu kam nochdie verletzungsbedingte Auswechslung von Caillas, der mit einer Prellungausscheiden musste - Ahmet Cebe kam für ihn. Erst in der letztenViertelstunde der ersten Hälfte wurde es ein wenig besser. Fortuna kam aberauch in dieser Phase nicht zu guten Chancen, und auch Dirk Heinzmann vergabseine Kopfball-Möglichkeit frei vor Melka unkonzentriert.

Die enttäuschendeerste Hälfte ging dann mit einem guten Kopfball von Axel Lawarée zu Ende.Doch der Ball ging nach Vorarbeit von Schwertfeger knapp am rechten Pfostenvorbei.Die Pausenpredigt von Norbert Meier für seine Spieler muss wohl etwasdeutlicher ausgefallen sein. Denn nach dem Wechsel wurde wenigstensdeutlich, dass die Fortuna auf drei Punkte aus war. Zeitweise wurde derGegner in der eigenen Hälfte eingeschnürt. Aber bis auf die Gelegenheitenvon Costa nach feinem Anspiel von Lawarée (47.) und von Lumpi Lambertz (49.)kam zu wenig dabei heraus. Und die Einwechslung von Marco Christ war dieFolge.

Das Spiel verflachte dennoch, und die guten Ansätze der Fortuna warenwieder dahin.Die Fortuna hatte das Spiel im Griff gegen absolut harmlose Wuppertaler.Doch es reichte nicht, um die Abwehr des Gegners auszuhebeln. Als Lambertzvier Minuten vor dem Ende die klarste Chance frei vor Maly vergeben hatte,war die nächste Enttäuschung aus Fortuna-Sicht perfekt. Und die Gäste hattensogar noch Glück, dass das Foul von Jens Langeneke an Hammes in derSchlussminute nicht mit einem Elfmeter geahndet wurde.

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