Niederlagen, die Mut machen

Fortuna hat schon große Spiele verloren — und dafür Lob kassiert. Wie jetzt auch gegen München.

Düsseldorf. Es könnte so eine Niederlage sein, aus der Großes entsteht. Das 2:3 bei Bayern München hat der Fortuna viel Applaus gebracht — wenn auch keine Punkte. Die soll es nun dank „breiter Brust“ am Freitagabend im Spiel beim VfL Wolfsburg geben (20.30 Uhr). Ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga? Die jüngere Vergangenheit des Fußball-Bundesligisten hat gezeigt, wie aus Niederlagen Großes entstehen kann. Die „Mutmacher“-Spiele der Fortuna in den vergangenen Jahren:

Der Außenseiter hatte Borussia Dortmund im Pokal-Achtelfinale mit einem torlosen Unentschieden in die Verlängerung gezwungen, dann hielt Dortmunds Torwart Roman Weidenfeller im Elfmeterschießen den Strafstoß von Thomas Bröker. Die Fortuna schied mit 4:5 aus an jenem 20. Dezember 2011, erhielt für die starke Leistung viel Lob. Und der Herbstmeister der 2. Liga schaffte am Saisonende die umjubelte Rückkehr in die Bundesliga über die Relegationsspiele gegen Hertha.

Dem späteren Aufsteiger Hertha BSC hätten die Fortunen zum Jahresstart 2011 beinahe einen Punkt abgeknöpft, verloren nach zwischenzeitlichem 2:2 aber in der Schlussviertelstunde noch mit 2:4. Im folgenden Heimspiel schoss sich die Mannschaft von Trainer Norbert Meier den Frust von der Seele, schlug den FSV Frankfurt mit 6:0, unter anderem durch drei Treffer von Ken Ilsø. Anschließend arbeitete sich die Fortuna vom elften auf den siebten Platz vor.

Nach dem 0:1 gegen den VfL Bochum applaudierten die Fortuna-Fans in der Arena ihrem Team, spendeten Beifall für eine beherzte Leistung. Es war zum Saisonstart der 2. Liga die sechste Pleite in Folge, davor hatte es das bittere Pokal-Aus bei Drittligist TuS Koblenz gegeben. Eine Woche später der legendäre Schulterschluss mit den Fans: Vor dem Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück feierten die Fans Trainer Norbert Meier. Die Fortuna siegte mit 3:2 und spielte sich aus der Krise — vom letzten auf den elften Platz nach der Hinrunde.

Es war das passende Ausrufezeichen nach der Rückkehr in die deutsche Fußball-Wahrnehmung: In der 120. Minute der Verlängerung erzielte Andreas Lambertz am 3. August 2009 das 3:3 gegen den Hamburger SV, krönte eine couragierte Leistung des gerade in die 2. Liga aufgestiegenen Teams. Im Elfmeterschießen setzte sich der Favorit durch, aber danach spielte der Aufsteiger eine starke Saison, lag vom 18. bis 34. Spieltag durchgehend auf dem vierten Rang mit Chancen auf den „Durchmarsch“.

Nach viermaliger Führung reichte es im Drittliga-Spiel in Braunschweig im Mai 2009 nur zu einem 5:5. Das Torfestival fühlte sich an wie eine Niederlage, der Aufstiegstraum schien ausgeträumt. Drei Spiele und drei Siege später feierte ganz Düsseldorf die Rückkehr in die 2. Liga.

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