Mittelfeldstratege Pinto fällt mit Kieferbruch lange aus

Gegen Ingolstadt hatte der 34-Jährige einen Ball voll ins Gesicht bekommen. Wer spielt bei Fortuna jetzt auf der Sechs?

Mittelfeldstratege Pinto fällt mit Kieferbruch lange aus
Foto: C. Wolff

Düsseldorf. Die Fußballprofis der Fortuna waren beim verregneten Vormittagstraining im Endspurt, Manager Helmut Schulte ließ am Spielfeldrand seinen Regenschirm wie einen seitlichen Propeller kreisen und philosophierte recht sinnfrei über Zucker als „Geißel des Lebens“. Da „zwitscherte“ der Düsseldorfer Verein die nächste bittere Nachricht per Kurznachrichtendienst „Twitter“ in die Öffentlichkeit: Kieferbruch bei Sergio Pinto. „Der 34-Jährige wird sich einer konservativen Behandlung unterziehen und bis auf Weiteres ausfallen“, hieß es in der offiziellen Mitteilung des Vereins.

Der defensive Mittelfeldspieler hatte von den bislang rund 1200 Pflichtspiel-Minuten in dieser Saison nur 64 in 2. Bundesliga und DFB-Pokal verpasst — jetzt dürften etliche hinzukommen. Möglicherweise konnte „Pinte“ das selbst kaum glauben, nachdem er im Spiel gegen den FC Ingolstadt am vergangenen Freitag einen Ball aus nächster Nähe mit voller Wucht gegen den Kopf bekommen hatte und trotzdem weiterspielte, als sei nicht gewesen.

Weil er tags darauf aber über starke Schmerzen im Gesicht geklagt hatte, verordnete Reck ihm eine Trainingspause, die ärztliche Untersuchung förderte den gebrochenen Kiefer bei dem Deutsch-Portugiesen zutage. Torwart Michael Rensing sendete nach dem Training sofort beste Genesungswünsche an den Kollegen: „Das ist bitter für ihn und auch für alle anderen, dass sie verletzt sind und lange ausfallen.“

Das Verletzungspech hat Trainer Oliver Reck nun doch getroffen: Nach der Verletzung von Lukas Schmitz (Zehenbruch) heißt es bei der Fortuna jetzt nicht mehr nur „Linksverteidiger gesucht“, ab sofort ist auch das Bewerbungsverfahren für die „Sechs“ wieder eröffnet. Der zum Saisonstart überzeugende Christian Gartner darf sich somit wieder größte Hoffnungen machen, auch Ex-Kapitän Andreas Lambertz und Oliver Fink — wenn er wieder völlig fit wird — sind wieder näher an der Stammelf für das Spiel am Montag bei 1860 München (20.15 Uhr). Oder warum nicht der aktuelle Kapitän Adam Bodzek? Sofern er wieder gesund wird, könnte der Aushilfs-Innenverteidiger auf seine eigentliche Position zurückkehre. Zumal Jonathan Tah und Bruno Soares gegen Tabellenführer Ingolstadt zuletzt als Innenverteidiger-Pärchen überzeugten.

Was die Situation besonders bitter macht, ist der gleichzeitige Ausfall von drei wichtigen Säulen: Pinto, Schmitz und Bodzek. „Sie haben alle eine gute Rolle gespielt bisher, das bringt uns in eine unvorhergesehene Situation“, sagt Mittelfeldspieler Christopher Avevor, zuletzt stark verbessert neben Pinto. Die Verantwortung werde man auf viele Schultern verteilen müssen. Das sieht auch Torwart Rensing so: „Wir sind breit aufgestellt und werden trotzdem eine gute Mannschaft aufs Feld stellen können.“ Aber dass es durch Sergio Pintos Ausfall nun „drei wichtige Spieler“ erwischt habe, sei Fakt. „Die werden uns schon fehlen.“

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