Mit breiter Brust nach Augsburg

Nach der überzeugenden Vorstellung gegen Duisburg will die Fortuna auch auswärts ihr Selbstvertrauen wieder in Punkte umsetzen.

Düsseldorf. Marco Christ schaute aus dem Spielertunnel noch einmal versonnen und freudestrahlend zurück in die Arena, die sich nach dem 2:0-Derby-Erfolg gegen den MSV Duisburg nur langsam leerte. Dann sprach er allen Fortunen aus dem Herzen: "Das ist ein richtig geiles Feeling." Tatsächlich hängt der Himmel für Fortuna voller Geigen. Ein ausverkauftes Haus, ein stürmisch gefeierter Sieg, Verträge mit fast allen wichtigen Spielern schon unter Dach und Fach. Was könnte das Glück für den Fußball-Zweitligisten noch perfekter machen? Richtig, ein paar wichtige Auswärtspunkte im Hinblick auf das große Ziel, das beim Zweitliga-Aufsteiger eigentlich niemand aussprechen will.

"Natürlich geht das Träumen weiter. Und das ist auch erlaubt", sagte Sport-Geschäftsführer Wolf Werner. Und Trainer Norbert Meier sprach von einer wunderbaren Euphorie im Umfeld, "gegen die wir uns nicht wehren." Aber Norbert Meier wäre nicht er selbst, wenn er das ohne den warnenden Zeigefinger tun würde. "Ich muss meinen Experten aber sagen, dass sie aufpassen müssen", sagte Meier und meint damit, dass seine Spieler nicht die Bodenhaftung verlieren dürfen.

Andererseits freut sich der Trainer auch über die Euphorie und die tolle Stimmung, denn sie macht die Fortuna noch attraktiver für die Spieler, die derzeit in den Vertragsverhandlungen sind. Viele sind es nicht mehr. "Denn 15 Profis haben wir bereits für die kommende Spielzeit unter Vertrag. Damit können wir schon richtig gut planen", erklärte Wolf Werner. Und die, die schon unterschrieben haben, wissen laut Meier spätestens seit Sonntag, "dass sie sich richtig entschieden haben".

Es fehlt jedoch noch eine Einigung mit dem bestern Torschützen der Fortuna, Martin Harnik (10). Der Ex-Bremer empfindet aber keinen Druck. "Es ist meine erste richtige Profi-Saison und ich bin gerade Stammspieler geworden. Deshalb lasse ich mir Zeit. Das hat nichts mit Poker zu tun", sagte Harnik. "Aber die Stimmung in der Arena ist schon klasse, das bringt richtig Spaß, hier zu spielen."

Damit Spieler, Trainer und Fans diese großartige Kulisse in der Arena noch öfter erleben, wären die bereits erwähnten Auswärtszähler durchaus hilfreich. "Da fehlen uns einfach noch ein paar Prozentpunkte", sagt der Trainer und meint damit in erster Linie die Cleverness. Der Kapitän sieht die Auswärtsschwäche relativ gelassen. "Wenn wir auswärts besser gewesen wären, dann stünden unsere Chancen tatsächlich noch viel besser", meinte Andreas Lambertz. "Insgesamt haben wir auswärts aber auch nie wirklich schlecht gespielt - von Koblenz mal abgesehen."

Die Mannschaft hat dazu gelernt. Wenn die Fortuna das Selbstvertrauen aus dem Duisburg-Spiel mitnimmt, noch dominanter auftritt als bei den schlechten Platzverhältnissen in Koblenz, wird es Augsburg schwer haben. Nur einmal schoss der MSV am Sonntag gefährlich aufs Fortuna-Tor. "Wir werden das in Augsburg sicher nicht in dieser Art schaffen", meint Meier. "Aber mit der gezeigten Lauf- und Kampfbereitschaft werden wir es besser machen als in Koblenz", verspricht Mittelfeld-Motor Marco Christ. "Wir wissen jedenfalls, was wir können."

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