Michael Ratajczak: „Mein Ziel ist die Bundesliga“

Torhüter Michael Ratajczak hat derzeit viel Freude bei der Fortuna. Noch hat der Verein seinen Vertrag aber nicht verlängert.

Düsseldorf. Michael Ratajczak zählt bei der Fortuna zu den großen Gewinnern. Der Torwart (27) kam am ersten Spieltag für den verletzten Michael Melka in die Mannschaft und machte seine Sache bisher nicht nur gut, sondern hat sich zum großen Rückhalt für den Aufsteiger entwickelt. Wir sprachen vor dem Spiel bei 1860 München (Sonntag, 13.30 Uhr) mit dem gebürtigen Westfalen.

Herr Ratajczak, Sie hören sich so froh gelaunt an, ist die Stimmung in der Mannschaft wirklich so gut?

Ratajczak: Ja, es macht richtig großen Spaß. Der Zusammenhalt auf dem Platz und außerhalb ist sehr groß. Es gibt keinen Querschläger in der Mannschaft. In dieser Form ist das für mich eine neue, positive Erfahrung. Und der Trainer hat eine besondere Art. Mit seinem Humor hält er sich in der Öffentlichkeit aber wohl offensichtlich zurück.

Sie hatten sich im Spiel auf St. Pauli verletzt. Können Ihre Hände wieder richtig zugreifen?

Ratajczak: Es handelt sich um eine typische Torwartverletzung, die zunächst schlimmer aussah. Eine Kapsel am Zeigefinger war gequetscht. Gegen Cottbus habe ich mit Schmerzmittel und getapten Fingern gespielt. Aber nun ist’s schon wieder okay.

Was ist der Unterschied zwischen der 3.und 2. Liga?

Ratajczak: Der Erfolgsdruck war in der 3. Liga höher, weil wir eigentlich jedes Spiel gewinnen mussten, um aufzusteigen. Jetzt wollen wir jedes Spiel gewinnen und schauen, was am Ende dabei herauskommt. Das heißt aber nicht, dass wir weniger arbeiten müssen, die Qualität ist in der 2. Liga natürlich schon eine höhere. Und es tut unheimlich gut, dass uns so viele Fans unterstützen und uns zu tausenden bei Auswärtsspielen anfeuern.

Also ist der Durchmarsch in die Bundesliga gar nicht so weit hergeholt, oder?

Ratajczak: Da sollten wir realistisch bleiben. Wir wissen, was wir können und was möglich ist. Dennoch können wir mit jedem Gegner mithalten.

Können Sie es etwas klarer ausdrücken?

Ratajczak: Wir wären letztlich natürlich nicht böse, sollte es mit dem Aufstieg klappen. Und wir schauen auch inzwischen auf die Konkurrenz und überlegen, wie Spiele am besten ausgehen sollten, damit wir möglichst weit oben stehen. Es wäre schön, wenn wir uns da oben festsetzen. Wir können damit umgehen, und es tritt keiner auf irgendeine Bremse.

Was macht die Fortuna so stark?

Ratajczak: Die angesprochene mannschaftliche Geschlossenheit, die Fans in unserem Rücken und die Tatsache, dass wir Rückschläge inzwischen gut kompensieren können. Wir haben uns weiter entwickelt.

Sie sind jetzt die unumstrittene Nr.1 im Tor der Fortuna. Wie empfinden Sie das?

Ratajczak: Das ist ein schönes Gefühl, und ich gehe die Sache so an, dass dieses Gefühl auch noch lange anhält. Ich muss und werde Woche für Woche meine Leistung bringen.

Sie gelten gleichermaßen als ehrgeizig, fröhlich und besonnen. Ihr Torwarttrainer Michael Stahl bezeichnet Sie als einen Mann mit viel Biss. Was zeichnet Sie besonders aus?

Ratajczak: Ich gehe mit viel Leidenschaft und Vollgas an meine Aufgabe heran und bin wohl zielstrebig. Außerdem versuche ich, meine Athletik im Torwartspiel umzusetzen.

Ratajczak: Darüber mache ich mir keinen Kopf, und ich weiß, dass es für den Trainer keinen Handlungsbedarf gibt, so lange ich gute Leistungen zeige. Ich muss mich jedenfalls nicht verstecken.

Ihr Vertrag läuft aus. Ist der Verein schon auf Sie zugekommen?

Ratajczak: Es gab Signale, aber noch keine Verhandlungen. Ich warte aber darauf.

Welche Ziele stecken Sie sich, kurz- und langfristig?

Ratajczak: Bis zur Pause möchten wir so viele Punkte wie möglich holen, um entspannt Weihnachten zu feiern. Das Ziel eines jeden Fußball-Profis ist, irgendwann in der ersten Liga zu spielen. Am liebsten möchte ich da mit Fortuna spielen, weil es sehr großen Spaß macht.

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