Fortuna Düsseldorf Marlon Ritter: Ein Mann für die besonderen Momente

Marlon Ritter, Fortunas neuer Mittelfeldspieler mit dem feinen Füßchen, weiß, was er kann. Aber auch, dass sein Spiel manchmal noch zu lässig erscheint.

Fortuna Düsseldorf: Marlon Ritter: Ein Mann für die besonderen Momente
Foto: C. Wolff

Westerwald. Drei oder vier Szenen in den bisherigen Testspielen reichten, um zu erkennen, dass Marlon Ritter mehr als nur Talent hat. Der Ex-Gladbacher verfügt über eine Schusstechnik, die in der 2. Fußball-Bundesliga sicherlich ihresgleichen sucht. „Ja, man erkennt, dass Marlon spielerisch eine absolute Verstärkung ist“, sagte Friedhelm Funkel nach dem Test bei Rot-Weiß Oberhausen (3:1). „Aber er muss in der Vorbereitung gewissenhaft an sich arbeiten.“

Eine Mahnung, die durchaus ankommt. Marlon Ritter ist bewusst, wie er von außen teilweise gesehen wird. „Manchmal wirkt mein Spiel vielleicht lustlos oder nicht ernsthaft genug“, sagt der 21-Jährige. „Aber das ist meine Art, Fußball zu spielen.“

Die sei allerdings nicht der Grund, warum er sich bei der Borussia in Mönchengladbach nicht durchsetzen konnte, Ritter selbst erklärt es sich auch mit der dortigen großen Konkurrenzsituation.

Vielleicht hat er auch nicht das Vertrauen erhalten, dass er sich eigentlich mit 24 Treffern in der Regionalliga für Borussias U 23 verdient hätte. Immer wieder kam der Vorwurf auf, dass er noch mehr aus sich rausholen müsste. „Kritik bringt einen weiter, und es motiviert mich, es künftig besser zu machen. Und da gibt es auch durch das Kompliment des Trainers einen zusätzlichen Schub“, sagt der junge Offensivspieler.

Er fühlt sich in Düsseldorf sehr gut aufgenommen. „Obwohl das Training in den ersten Wochen sehr anstrengend ist, machte es sehr viel Spaß“, sagt der Freistoß-Kunstschütze, der auch im Training immer wieder zeigt, wie gut er mit dem Ball umgehen kann. Dagegen sei das Läuferische seine große Schwäche, hieß es in den ersten Tagen. Doch davon ist inzwischen nur noch wenig von zu sehen. Ritter fällt auch in den kräfteraubenden Übungen gegenüber seinen Kameraden nicht ab. „Wer das Programm so gut mithält, der muss schon ziemlich fit sein“, sagt auch Teammanager Sascha Rösler, der als Ex-Profi einen guten Blick dafür haben dürfte.

Marlon Ritter ist gerne zur Fortuna gekommen. „Warum sollte man nicht zu einem solch großen Verein gehen, wenn man ihn direkt vor der Haustüre hat?“, sagt der 21-Jährige, der in diesem Zusammenhang wie die meisten neuen Spieler das Stadion, die neue Vereinsführung und besonders die Fans lobt.

Im Westerwald ist er mit Arianit Ferati auf einem Zimmer, obwohl sich jüngere und ältere Spieler eigentlich ein Zimmer teilen sollten. Er freut sich auf die Herausforderung, sich mit anderen jungen Spielern im Konkurrenzkampf um die Plätze in der Offensive zu messen. „Natürlich möchte ich meine Stärken einbringen, aber ich weiß auch, dass ich jetzt einen Sprung zwei Klassen nach oben mache.“

Dabei könnte er mit einem Geniestreich eines guten Freistoßes Spiele auch allein für die Fortuna entscheiden. Doch auch andere Spieler melden Ansprüche für Positionen an, die Ritter besetzen kann. So hinterließ er ohnehin im Zentrum bislang einen besseren Eindruck als auf dem linken Flügel, wo er Schwächen im Defensiv-Verhalten offenbarte. Aber einen Pass wie Ritter ihn vor dem 1:0 (durch Iyoha) beim Test in Oberhausen können eben nicht viele im Kader der Fortuna spielen.

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