Kurz startet in Düsseldorf - In Auszeit „Stärken gestärkt“

Düsseldorf (dpa) - Nach einer zweijährigen Bildungsreise ist Marco Kurz mit einem Klassiker in seine neue Tätigkeit als Trainer des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf gestartet.

Der einstige Senkrechtstarter unter den deutschen Fußball-Lehrern ließ die Profis des abstiegsbedrohten Traditionsclubs am Donnerstag in der Leichtathletikhalle neben dem Düsseldorfer Stadion zum Laktattest antreten. Am Nachmittag folgte dann die erste Einheit auf dem Platz.

Dazwischen stellte sich Marco Kurz den Medien und erzählte über seine Erfahrungen nach der Zwangspause. „Man nutzt die Zeit, um seine Stärken zu stärken, man reflektiert, hospitiert, tauscht sich mit Kollegen aus, erweitert seinen Fokus. Ich habe das als Luxus empfunden, weil man bisher dazu keine Zeit hatte“, sagte der Ex-Profi, der mit Borussia Dortmund Meister und mit dem FC Schalke 04 UEFA-Cup-Sieger wurde.

Kurz stieg als eines der neuen Gesichter 2010 mit dem 1. FC Kaiserslautern in die Bundesliga auf und erreichte in der Folge-Saison einen beachtlichen siebten Rang. Als der Newcomer nach Jürgen Klopp wurde er seinerzeit hochgejubelt, dann ging es bergab. 2012 folgte in Lautern die Entlassung, die Engagements bei 1899 Hoffenheim und dem FC Ingolstadt endeten nach nur wenigen Monaten vorzeitig.

„Ich habe nicht händeringend nach einem Job gesucht. Man muss den richtigen Moment abwarten“, sagte er. Der sei nun gekommen. „Das ist eine tolle Aufgabe. Der Verein hat ein tolles Fundament mit einer tollen Fan-Basis“, sagte Kurz, der einen Tag vor Weihnachten bis zum 30. Juni 2017 verpflichtet wurde.

Die Düsseldorfer stehen nach 19 Spielen auf Rang 15 mit drei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz. Der neue Coach ist von der Qualität des Kaders überzeugt, schloss Transfers in der Winterpause aber nicht aus. „Der Kader ist konkurrenzfähig, aber wir halten die Augen offen“, sagte er. Kurz, offizieller Nachfolger des entlassenen Frank Kramer, kündigte eine enge Zusammenarbeit mit seinem Assistenten Peter Herrmann an, der vier Spiele als Interimscoach fungierte und sieben Punkte holte.

In der Vorbereitung, die das Trainingslager im türkischen Belek beinhaltet (18. bis 25. Januar), will der achte Fortuna-Coach in den vergangenen 31 Monaten die altbewährten Tugenden „Einsatz und Leidenschaft“ von den Profis sehen. Über „Kompaktheit“ und mehr „Torgefährlichkeit“ solle der positive Trend nun „stabilisiert“ werden. „Ich bereite meine Spieler immer so vor, dass sie sich wohlfühlen“, sagte Kurz.

Schon im Jahres-Auftaktspiel für die Fortuna am 6. Februar gegen den 1. FC Heidenheim sollen die ersten Früchte der Arbeit zu sehen sein. Kurz: „Da wollen wir die Zuschauer mitnehmen.“

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