Fortuna Düsseldorf Koch freut sich aufs Millerntor

Fortunas Julian Koch trifft am Montag auf den FC St. Pauli. Dem half er zuletzt, die Klasse zu sichern. Jetzt sind die Hamburger ganz oben dabei.

Fortuna Düsseldorf: Koch freut sich aufs Millerntor
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Julian Koch muss in dieser Woche mehr Fragen beantworten als üblich. Der Grund ist seine jüngere sportliche Vergangenheit beim FC St. Pauli, dem nächsten Gegner der Fortuna in der 2. Fußball-Bundesliga. „Ich war nicht lange dort, habe aber in dieser Zeit viel miterlebt. Vor allem, weil ich mit dem Club auch bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg gekämpft habe. Das verbindet schon ein bisschen“, sagt der 24-Jährige.

Für ein halbes Jahr trug Koch das Trikot der Kiez-Kicker, bevor er im Sommer an den Rhein wechselte. Am Ostermontag vor rund sieben Monaten stand er in der Startelf der Hamburger, als die Fortuna einen ihrer bemerkenswert blamablen Rückrunden-Auftritte auf den Rasen legte und verdient mit 0:4 verlor. Am Montagabend kehrt Koch nun mit der Fortuna zurück.

Viele Fans der Rot-Weißen hätten sich für dieses Auswärtsspiel sicher mal wieder einen anderen Wochentag gewünscht. Schließlich geht es zum vierten Mal hintereinander am fan-unfreundlichen Montagabend in die Hansestadt. Koch versteht so manchen Ärger über die Terminierung, freut sich deswegen aber nicht minder auf die dort herrschende Atmosphäre: „An einem Montagabend unter Flutlicht und mit ausverkauftem Haus? Das ist schon etwas Besonderes.“

Nachdem er in der vergangenen Rückrunde mit St. Pauli bis zum Schluss um den Verbleib in der Liga zittern musste, hat sich Kochs Ex-Verein in dieser Spielzeit in der Spitzengruppe etabliert. Die Hamburger stehen mit 23 Punkten auf Rang drei, haben erst zweimal verloren und stellen mit nur elf Gegentreffern die zweitbeste Defensive der Liga. „Sie haben nicht viele Wechsel im Kader vorgenommen und dadurch auch Kontinuität reingebracht. Jetzt sind sie eingespielt, das macht sich in den Ergebnissen bemerkbar“, sagt Koch.

Über seinen ehemaligen Trainer ist Fortunas Vize-Kapitän voll des Lobes: „Unser Verhältnis war richtig gut. Ewald Lienen ist ein sehr menschlicher Trainer, der mit den Spielern gut umgehen kann. Auch taktisch ist er ein richtiger Fuchs.“ Trotzdem möchte „Kochi“ die ehemaligen Mitspieler und Ewald Lienen bei seiner Rückkehr ein bisschen ärgern. „Es gilt, genau das zu bestätigen, was wir gegen Fürth geliefert haben. So, wie wir es in diesem Spiel gemacht haben, so müssen wir es am Montag auch wieder machen“, gibt der Blondschopf die Richtung vor.

Das 1:0 am vergangenen Freitag gegen Fürth bewertet Koch als ersten Schritt, um die enttäuschenden Wochen zuvor vergessen zu machen. Gedanken darüber, was hätte sein können, wenn die Fortuna nur ein oder zwei Spiele besser agiert hätte, macht er sich nicht: „Das verbietet sich einfach. Uns ist bewusst, dass es eine lange Saison wird. Es wird zäh. Für uns geht es darum, jeden Punkt mitzunehmen, den wir bekommen können.“

Ein Erfolg beim Tabellendritten am Montag könnte ein weiterer wichtiger Schritt für die Fortuna sein. Und für Julian Koch, der am kommenden Mittwoch 25 Jahre alt wird, neben einer erfolgreichen Rückkehr zum Millerntor zudem ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk.

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