„Jimmy“ Hoffer: „Jetzt kommen wir auch zu Chancen“

Der Systemwechsel hat Erwin „Jimmy“ Hoffer gut getan. Zuletzt traf der 26 Jahre alte Stürmer in fünf Spielen in Folge.

„Jimmy“ Hoffer: „Jetzt kommen wir auch zu Chancen“
Foto: Christof Wolff

Erwin Hoffer (26) wurde von der Fortuna erst nach Saisonbeginn verpflichtet und hatte lange damit zu kämpfen, körperlich Anschluss zu finden. Jetzt ist der Österreicher in Schwung gekommen, was jeweils ein Torerfolg in den letzten fünf Spielen belegt.

Herr Hoffer, derzeit läuft es bei Ihnen perfekt. Was hat sich verändert zu der für Sie frustrierenden Zeit zu Beginn Ihres Engagements bei Fortuna?

Erwin Hoffer: Das ist schwer zu sagen. Bei Stürmern ist es einfach so, dass irgendwann der Knoten aufgeht. Und dann läuft es von alleine. Es ist wirklich zum Schluss gut gelaufen, aber ich fühle mich hier auch sehr wohl. Zudem bin ich jetzt fit. Ich bin erst nach dem vierten Spiel zur Fortuna gekommen. Man kann zu Hause so viel trainieren, wie man will, aber das Mannschaftstraining fehlt einem Profi sehr.

Verzweifelt man dann nicht zwischendurch, wenn man schon als Fehleinkauf abgeschrieben wird?

Hoffer: Ich habe immer weiter an mich geglaubt, und das muss man als Profi auch. Es ist ein Mannschaftssport. Es hat am Anfang einfach nicht gereicht. Jetzt kann ich die komplette Vorbereitung mitmachen, und das hilft sehr. Die Fitness ist für jeden Spieler sehr wichtig.

Wie wichtig war dieses erste Tor ausgerechnet in Kaiserslautern, beim Ex-Klub?

Hoffer: Der Gegner spielt eigentlich keine Rolle. Es war nur wichtig, endlich getroffen zu haben.

War das Spiel unter Oliver Reck und jetzt in den Testspielen mehr auf die Stürmer zugeschnitten?

Hoffer: Wir haben ein anderes System gespielt und uns als Stürmers gut dabei gefühlt. Man hat gesehen, es sind Flanken gekommen, Bälle über die Abwehr gespielt und Anspiele in die Tiefe gewagt worden. Wir kommen zu Chancen und die haben wir in den letzten Spielen auch genutzt. Ich komme mit jedem System zurecht. Ob wir mit einer oder zwei Spitzen spielen, ist egal, du musst das System nur annehmen und auch in der Defensive mitarbeiten.

Hat sich Ihr Ansehen innerhalb der Mannschaft aufgrund der sehr guten Phase in jüngster Zeit verändert?

Hoffer: Das Ganze ist ein Mannschaftsspiel. Jeder wird gebraucht, und auch wenn ich fünf Tore in jedem Spiel gemacht hätte, wäre es nicht anders. Ich glaube, wir sind Profis genug, dass da keine Abstriche gemacht werden. Letztlich ist es egal, wer die Tore erzielt.

Wie sehr belastet es die Mannschaft, dass es so viele Verletzte gibt?

Hoffer: Es ist sicherlich keiner froh, wenn jemand anderes verletzt ist. Für die Mannschaft ist es nie gut. Es gehört dazu, dass man im Konkurrenzkampf steht. Wir nehmen die Situation professionell an und haben noch genügend Qualität. Das Vertrauen zu denen, die reinkommen, muss aber auch da sein. Wir dürfen jetzt nicht über irgendeinen verletzten Spieler trauern. Das lenkt von unseren Zielen ab. Wir wünschen uns, dass alle so schnell wie möglich zurückkommen.

Was zeichnet den neuen Trainer aus?

Hoffer: Dazu kann ich nicht viel sagen, er ist ja erst seit einer Woche da. Wir trainieren sehr konzentriert und nehmen das auf, was er vorgibt. Er verlangt von uns auch die kleinsten Übungen sehr konzentriert anzugehen. Der Trainer ist sehr erfahren. Er sieht, dass sich alle bemühen.

Wie wichtig ist die Ruhe im Verein?

Hoffer: Der sportliche Verlauf unserer Hinrunde hat ja auch für Unruhe gesorgt. Jetzt ist es deutlich ruhiger, und die Voraussetzungen erfolgreich zu sein, sind besser.

Was ist für Fortuna in den letzten 15 Ligaspielen möglich?

Hoffer: Da kann ich nur wenig zu sagen. Wir müssen unsere Leistung bringen, kompakt stehen und wirklich nur von Spiel zu Spiel denken. Wir müssen unsere Punkte machen und hinterher schauen, was dabei rauskommt.

Hoffen Sie auf eine Rückkehr in Österreichs Nationalelf?

Hoffer: Das vergangene halbe Jahr war eine schwierige Zeit für mich. Da ist es verständlich, dass andere Spieler berufen wurden. Ich muss spielen und meine Leistung bringen, dann werde ich sicherlich auch dort meine Chance wieder erhalten. Wenn ich meine Leistung bringe, kommt das von allein.

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