Fortuna Düsseldorf Jean Zimmer: „Am fehlenden Willen hat es nicht gelegen“

Jean Zimmer von Fortuna Düsseldorf weiß, dass es nun darauf ankommt, gegen St. Pauli den Spitzenplatz zu verteidigen und mit den Fans eine Einheit zu sein: „Wir werden alles reinschmeißen.“

Fortuna Düsseldorf: Jean Zimmer: „Am fehlenden Willen hat es nicht gelegen“
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Mit der großen Kälte, die derzeit das Training erschwert, hat Jean Zimmer keine Probleme. „Wir sind alle lange genug dabei, um zu wissen, dass wir das nicht ändern können“, sagt Fortunas rechter Flügelspieler. „Den Umständen entsprechend sind die Bedingungen bei uns sogar top. Wir haben einen beheizbaren Kunstrasen, auf dem der Ball ordentlich läuft.“ Das erleichtert die Vorbereitung auf das wichtige Spiel am Sonntag (13.30 Uhr/Arena) gegen den FC St. Pauli. Ein wenig denkt Zimmer noch an die bittere Niederlage von Regensburg. „Deshalb war die Aufarbeitung möglichst schnell nach dem Spiel auch nötig“, sagt der 24-Jährige, der im Augenblick noch nicht wieder an seine sehr guten Leistungen in der Hinrunde anknüpfen kann. „Das ist Fußball, man kann es nicht immer genau erklären, warum und weshalb“, sagt er, und deswegen möchte er Regensburg auch als einmaligen Betriebsunfall abhaken und sich ganz auf die nächste Aufgabe konzentrieren. „Wir wollen das am Sonntag wieder wettmachen.“

Auf die Frage, ob das 3:4 und wie es dazu kam, auf das Selbstvertrauen drückt, kommt bei Jean Zimmer die kürzeste mögliche Antwort: „Nein!“. Ihm und seinen Mannschaftskollegen sei einfach bewusst, dass die Fortuna es viel besser kann. So wie in den ersten 30 Minuten nach vorne. „Da ist uns alles gelungen, fast jeder Schuss ein Treffer“, sagt Zimmer und beschreibt damit die sonst öfters vermisste Effektivität. „Wir haben uns jetzt auch nach dem Treffer zum 2:3 nicht in die Hosen gemacht, sondern versucht, weiter zu spielen.“ Es sei aber nicht gelungen, das Ganze dann über die Zeit zu bringen.

Zimmer reagiert empfindlich darauf, wenn ihm und seiner Mannschaft unterstellt wird, da habe es in Regensburg bei der Fortuna am unbedingten Willen gefehlt. „Das war einfach nicht der Fall. Der Mannschaft kann ich da keinen Vorwurf machen, was die Leidenschaft oder sonst etwas angeht. Dieses Stadion scheint für diese Art von Spielen eben prädestiniert zu sein“, erklärt Jean Zimmer, der hofft, dass das Zusammenspiel zwischen Mannschaft und Fans am Sonntag wieder so gut klappt wie die gesamte Saison bisher. „Wir sollten da gar keine Diskussion aufkommen lassen.“ Deshalb fordert er von seiner Mannschaft eine Leistung, die die Fans dazu veranlasst, wirkungsvolle Rückendeckung zu geben. „Und wenn die Anhänger dann merken, dass es bei uns zeitweise mal nicht so läuft, werden sie bestimmt dann auch noch ein paar Prozente mehr geben. Das springt dann ganz sicher auf uns über.“ 31 500 Tickets sind für das Spiel bereits verkauft.

Und St. Pauli ist ein Gegner, der laut Zimmer sehr auf Kompaktheit setzt. „Für uns gilt es dann über 90 Minuten plus x alles reinzuschmeißen, was wir haben“, sagt Zimmer, der auch an die vielen Spiele erinnert, in denen die Fortuna auch mit der kompakten Deckung viel erreicht habe. Doch Zimmer warnt davor, sich jetzt auf dem zweiten Platz auszuruhen und auf weitere Fehltritte der Konkurrenz zu hoffen. „Platz zwei ist eine schöne Momentaufnahme, aber das bedeutet noch gar nichts, da gerade erst zwei Drittel der Saison gespielt sind.“ Es könne noch sehr viel passieren, und man sei falsch beraten, jetzt jeden Tag auf die Tabelle zu schauen. „Man wird ja auch verrückt, wenn man das ganze Wochenende Fußball im Fernsehen schaut und nur zittert, dass die Konkurrenz auch verlieren möge.“ Das wäre bei neun Mannschaften auch zu schwierig, weil alles so eng in dieser Liga ist.

Wichtig sei es jetzt zu ergründen, warum Fortuna in den beiden letzten Auswärtsspielen sieben Gegentore kassieren musste. „Wir sollten uns wieder auf die grundlegenden Dinge konzentrieren und hinten gut stehen“, meint Zimmer. So könnte die Begegnung mit St. Pauli für alle zu einem Geduldsspiel werden.

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