Fortuna Interview mit Schmitz: Vorne fehlte uns einfach die Durchschlagskraft

Der Defensivspieler der Fortuna hat am Freitag seinen Vertrag in Düsseldorf um zwei Jahre verlängert.

Fortuna: Interview mit Schmitz: Vorne fehlte uns einfach die Durchschlagskraft
Foto: Christof Wolff

Lukas Schmitz bliebt zwei weitere Jahre ein Fortune. Er fühlt sich nicht nur wohl, sondern ist sicher, dass der Verein mit einer neuen personellen Ausrichtung vor einer erfolgreichen Zukunft steht. Wir sprachen mit dem 27-Jährigen, der sich jetzt richtig auf seinen Urlaub freut.

Herr Schmitz, wie groß ist die Erleichterung auch noch eine Woche nach dem endgültig geschafften Klassenerhalt?

Lukas Schmitz: Die ist riesengroß. Aber eigentlich waren wir uns bereits nach dem Sieg gegen Frankfurt völlig sicher, dass wir es geschafft haben. Wir können zwar stolz sein, dass wir in den entscheidenden Momenten Leistung gezeigt haben, aber es war bestimmt nicht super, was wir in der gesamten Saison gezeigt haben.

Warum war es insgesamt eine so enttäuschende Saison?

Schmitz: Eigentlich hatten wir über die gesamte Zeit eine gute defensive Stabilität. Daran gemessen hätten wir nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben sollen. Doch vorne hat einfach die Durchschlagskraft gefehlt. Das lag vielleicht auch daran, dass die Offensiven immer sehr stark mit nach hinten arbeiten mussten. Erst unter Friedhelm Funkel ist das besser geworden. Aber letztlich haben wir uns insgesamt zu wenige Chancen herausgespielt.

War der Zusammenhalt im Team nicht gut genug?

Schmitz: Da die Mannschaft neu zusammengestellt wurde, durfte niemand erwarten, dass im ersten Jahr alles so gut funktioniert wie jetzt etwa in St. Pauli oder Braunschweig, wo die Teams in fast unveränderter Formation schon länger zusammenspielen. Inzwischen haben wir uns sehr gut zusammengefunden, was nicht unwesentlich an der Arbeit des aktuellen Trainergespanns liegt.

Was muss noch alles besser werden, im nächsten Jahr?

Schmitz: Nahezu alles. Wir müssen die Augen offen halten, uns überall straffen und nicht denken, nach dem verhinderten Abstieg ginge alles von allein. Diese Griffigkeit, die wir zum Saisonende gezeigt haben, ist Voraussetzung für Erfolg. Ebenso wie das Trainerteam, die Zusammenarbeit von Funkel und Peter Hermann ist ein großes Pfund.

Wie sind Sie persönlich mit der Kritik von außen umgegangen?

Schmitz: Ich lese keine Zeitungsberichte über die Fortuna. Weil von den Medien sowohl in schlechten, als auch in guten Momenten nicht objektiv berichtet wird. Das bringt mir nichts. Für mich sind die Meinung des Trainers und mein Gefühl ausschlaggebend.

Was nehmen Sie sich für die kommende Saison vor?

Schmitz: Ich bin ein Spätstarter und denke, dass ich auch im Alter von 27 Jahren noch nicht am Ende der sportlichen Entwicklung bin. In allen Bereichen möchte ich mich verbessern. Da ich grundsätzlich ein offensiv denkender Spieler bin, sind mir ein Tor und vier Torvorlagen in der vergangenen Spielzeit noch zu wenig Ertrag.

Was war für die Vertragsverlängerung ausschlaggebend?

Schmitz: Da sind vor allem zwei Faktoren, die da im Vordergrund stehen: Ich fühle mich pudelwohl bei der Fortuna. Das liegt auch daran, dass die Familie bei jedem Heimspiel aus Hattingen ins Stadion kommt und inzwischen auch alle Fans der Fortuna sind. Ich habe viele Freunde hier und das soziale Umfeld passt. Der zweite Faktor gründet auf meinem Gefühl, dass jetzt bei der Fortuna die richtigen Leute das Sagen haben. Es kann deshalb nur besser werden. Und diesen Weg, der vom Verein und der sportlichen Leitung eingeschlagen wird, möchte ich gerne in den nächsten beiden Jahren mitgehen.

Und die Fans spielen keine Rolle?

Schmitz: Wie Düsseldorf in den entscheidenden Momenten zusammengerückt ist, verdient großen Respekt. Das kannte ich in der Form der positiven Unterstützung nur von Werder Bremen. Hut ab, das war toll.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort