Fortuna Düsseldorf In Nürnberg hat für Fortuna mal alles gepasst

Wetter, Spielglück, Taktik und die Einstellung trugen zum wichtigen 3:2-Erfolg am Sonntag bei. Das Siegtor kurz vor dem Ende spricht für eine große Moral im Team.

Fortuna Düsseldorf: In Nürnberg hat für Fortuna mal alles gepasst
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Dass die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf in Nürnberg Pech gehabt hätte, kann man nun wirklich nicht behaupten. Aber den 3:2-Erfolg in Nürnberg nur auf glückliche Umstände zu schieben, wäre ebenfalls der völlig falsche Ansatz.

Michael Köllner, der Trainer des 1. FC Nürnberg, hat in der Pressekonferenz erklärt, seine Mannschaft hätte die spielerisch beste Leistung der Saison gezeigt. Das wird sicherlich leicht übertrieben sein, belegt aber, dass die Fortuna eine starke Vorstellung zeigen musste, um im Max-Morlock-Stadion (seit dem Wochenende umbenannt) so zu bestehen. Das Wetter erinnerte zudem an die Großtaten der WM-Helden von Bern 1954. Es war „Bodzek-Wetter“ hieß es in Fankreisen. „Immer wieder (Adam) Bodzek“ war zu hören, wenn Fortunas Staubsauger vor der Abwehr wieder einmal einen Ball auf dem nassen und mit Pfützen übersäten Rasen erobert hatte. Der Vizekapitän zählte neben Ihlas Bebou, Jerome Kiesewetter und dem Siegtorschützen Alex Madlung zu den Matchwinnern der Fortuna.

„Ich habe der Mannschaft gesagt, dass sie auf diesem schweren Rasen keine Querpässe spielen darf“, sagte Friedhelm Funkel. Und Fortunas Cheftrainer sah sich bestätigt, als Bebou einen Ball erlief, den ein Verteidiger des Clubs nicht genau genug vor der eigenen Abwehr gespielt hatte. Fortuna nutzte den im Wasser liegengebliebenen Ball, um den Angriff vor dem 2:2 (Tor Hennings) aufzubauen.

Nach der guten Offensivleistung stellt sich natürlich die Frage, warum die Fortuna nicht öfter mit zwei Stürmern gespielt hat. Bebou entlastete Sturmpartner Hennings, war mit seinem Antritt immer anspielbar und bereitete gleich zwei Treffer vor. Eigentlich sollte das auch die Maßgabe für das Heimspiel am Sonntag sein. Allerdings hat sich ausgerechnet Bebou (neben Lukas Schmitz) die fünfte Gelbe Karte und eine Sperre eingehandelt.

Weitere Faktoren spielten beim Erfolg eine Rolle. „Natürlich waren wir geschockt, als wir uns dieses blöde Tor zum 2:2 eingefangen hatten“, sagte Jerome Kiesewetter, der Torschütze zum 1:1. „Aber wir haben weiter an uns geglaubt.“ Das war gut so, denn die Tabellensituation hätte sich beim Gewinn nur eines Punktes für die Fortuna arg verschärft. So aber konnte endlich einmal eine gelungene Standardsituation das Spiel für Fortuna entscheiden. Auch so gab es gleich zwei Dinge, die die Fortuna-Fans in der laufenden Saison bislang arg vermisst hatten. Endlich kam eine Ecke — von Kiesewetter — präzise zum Mitspieler. Und endlich gelang dem längsten Spieler in Fortunas Kader, Alex Madlung, ein Kopfballtreffer. „Selten habe ich einem Spieler ein Tor so gegönnt“, sagten Funkel und Kiesewetter nahezu mit den gleichen Worten.

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