Telekom-Cup Im Cup mit Betonabwehr, in der Rückrunde mit Dreierkette

Fortuna spielt Samstag in Düsseldorf beim Telekom-Cup mit Gladbach und Mainz zuerst gegen Bayern.

Telekom-Cup: Im Cup mit Betonabwehr, in der Rückrunde mit Dreierkette
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Düsseldorf. Es sind zwei ungleiche Gegner, die am Samstag im ersten Spiel des Telekom-Cups in der Düsseldorfer Arena aufeinandertreffen (15 Uhr). Der FC Bayern München hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten nicht viel falsch gemacht und eine in Deutschland einmalige Entwicklung genommen. Davon ist Fortuna Düsseldorf gewiss weit entfernt. Nicht nur deshalb geht die Mannschaft am Samstag auch als krasser Außenseiter ins erste Turnier-Spiel gegen den deutschen Fußball-Rekordmeister — und wohl auch mit einer ausgesprochenen Beton-Abwehr.

Schließlich wolle sich ihre Mannschaft gut aus der Affäre ziehen, wenn Düsseldorf dann schon mal einen so hohen Besuch und mehr als 40 000 Zuschauer im Stadion hat, meinten Fortunas Trainer Friedhelm Funkel und Vorstands-Boss Robert Schäfer unisono. Außerdem sind bei diesem Mini-Turnier — die Spiele dauern jeweils 45 Minuten — noch die Fußball-Erstligisten Borussia Mönchengladbach und Mainz 05 dabei.

Der Zweitligist aus Düsseldorf versucht inzwischen, konsequent einen Weg zu gehen, um zumindest Vereinen wie Gladbach und Mainz wieder etwas näher zu kommen. Das soll anders als in der Vergangenheit ohne Skandale, unsinnige Spielerverpflichtungen und Streit zwischen Club und Fans geschehen und eben mittelfristig wieder nach oben führen.

Das bei prächtiger Stimmung als gelungen zu bezeichnende Winter-Trainingslager war ein weiterer Schritt. Malta war ein günstiger und guter Ort für die Düsseldorfer, die alle Chancen nutzen wollen, um neue Ressourcen zu erschließen und alte Zöpfe abzuschneiden.

Personell hat sich der Verein ohnehin neu aufgestellt, was nicht ohne Wunden gelingt, wie die (finanziell) wohl schmerzhafte Trennung vom ehemaligen Marketing-Leiter Carsten Franck dokumentiert, die gerade vor Gericht verhandelt wird.

Im Vergleich dazu laufen die Kader-Planungen im sportlichen Bereich wesentlich reibungsloser. Obwohl gerade erst zwei neue Spieler geholt wurden (André Hoffmann aus Hannover hat sich gerade einen Muskelfaserriss zugezogen, Gökhan Gül kam aus Bochum) und mit 28 Spielern der Kader eigentlich zu groß ist, gibt es keine Misstöne. Doch Friedhelm Funkel hat bereits angekündigt: „Der Konkurrenzkampf wird größer, es gibt keine Erbhöfe, und bei machen Spielern wird die Enttäuschung groß sein, wenn sie nur auf der Bank oder der Tribüne sitzen.“ Funkel möchte in der Rückrunde taktisch vermehrt auf eine Dreierkette setzen.

Die Defensive ist das Prunkstück der Mannschaft. In Michael Rensing besitzt die Fortuna anerkanntermaßen den besten Torhüter der 2. Liga und hat in Kevin Akpoguma, dem Fortuna-Talent Robin Bormuth sowie dem in die Jahre gekommenen Alexander Madlung die idealen Kandidaten für eine sattelfeste Dreierkette. Doch bei den Düsseldorfern sind alle Feldspieler für Kompaktheit nach hinten verantwortlich. So leidet auch die Offensive unter diesem Sicherheitsdenken.

„Wir dürfen nicht damit zufrieden sein, wenn hinten nichts anbrennt. Es müssen auch alle Spieler mit angreifen“, fordert deswegen Rouwen Hennings. Der ambitionierte Stürmer leidet unter der zuletzt etwas ängstlichen Spielweise, die dafür sorgte, dass die Mannschaft in den letzten drei Ligaspielen des Jahres 2016 ohne Torerfolg geblieben ist. Immerhin sprangen dabei zwei torlose Remis auf fremdem Boden heraus. Wenn Ähnliches am Samstag in den Spielen gegen die Bundesligisten gelingen würde, wäre das indes als Erfolg zu werten. Und auch diese Art von Erfolgen helfen der Fortuna weiter — Schritt für Schritt nach vorn.

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