Hennings trifft auf die alten Freunde

Der Stürmer der Fortuna hat drei Jahre lang beim KSC gespielt, will aber trotzdem alles geben.

Hennings trifft auf die alten Freunde
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Drei Jahre (2012-’15) lang hat Rouwen Hennings in Karlsruhe gespielt. Dass er für 90 Minuten keine Freunde kennt und alles für einen Erfolg der Fortuna tun wird, nimmt dem Stürmer der Fortuna jeder Fan ab. Der 29-Jährige hat seine Torgefährlichkeit nicht nur angedeutet und auch in Sachen Kampfgeist und Einsatzwillen ist er bereits ein Vorbild. „Ich denke schon, dass dieses Spiel für mich etwas Besonderes ist. Ich habe vor nicht allzu langer Zeit dort gespielt und einige gute Freundschaften geschlossen“, sagt Hennings. „Ich freue mich darauf, diese Leute wiederzusehen. Und mit einigen bin ich auch noch regelmäßig in Kontakt.“ Wenn man ein wenig Verbundenheit mit einem Verein habe, verfolgt man diesen, meinte Hennings, der sich darauf einstellt, direkte Duelle im Spiel morgen gegen gute Freunde zu haben. „Da sind schon noch einige aktiv.“

Hennings macht sich keine großen Gedanken und versucht zu treffen und zu siegen. Auch den Druck, eine bestimmte Anzahl von Toren erzielen zu müssen, hat der Ex-Karlsruher nicht. „Ich erwarte von mir, dass ich Leistung bringe, dass ich Zweikämpfe gewinne und für die Mannschaft da bin“, sagt Hennings, der noch mal Vollgas geben möchte, um dann in der Länderspielpause mal richtig durchzupusten.

Um Hennings den Druck zu nehmen, hat sich Friedhelm Funkel noch einmal speziell vor dem Spiel gegen dessen Ex-Verein mit seinem Stürmer unterhalten. „Es war mein Bedürfnis, auf ihn zuzugehen, und ihm zu erklären, dass ich keine bestimmte Torausbeute von ihm erwarte“, sagte Funkel, der allerdings verlangt, dass sich alle seine Spieler für die Mannschaft zerreißen. „Er hat weiterhin meine 100-prozentige Unterstützung, und auch die Fans sollten ihn nicht allein an seinen erzielten Toren messen. Ich denke, dieses Gespräch hat gefruchtet, und ich weiß ohnehin, dass er immer alles abruft.“

Dass sich Hennings in einem kleinen physischen Loch nach einer so harten englischen Woche befand, sei für Funkel absolut nachvollziehbar. „Nach dem letzten Spiel in Braunschweig habe ich mich eigentlich noch ganz gut gefühlt, aber die kurze Pause danach hat mir schon gutgetan“, meint Hennings selbst dazu.

Für Funkel spielt es übrigens keine Rolle, ob ein Trainer oder ein Spieler gegen seinen Ex-Verein antritt. „Es ist einfach auch zu häufig der Fall, dass wir auf Ex-Vereine und alte Bekannte treffen. Wir konzentrieren uns lieber auf das Wesentliche — den sportlichen Erfolg“, erklärt Funkel.

Diesen Erfolg hatte der Karlsruher SC zuletzt immer, wenn er in der Arena auftauchte. Die Spielweise der Badener liegt der Fortuna nicht besonders. Jetzt ist Hennings auf der anderen Seite. Doch er gibt keine Geheimnisse in der Öffentlichkeit preis. Der 29-Jährige verweist darauf, dass sich die Mannschaften seit dem letzten Aufeinandertreffen ohnehin recht stark verändert haben. „Wir sollten es so handhaben, wie in den vergangenen Wochen. Uns gut auf den Gegner vorbereiten und unsere Stärken ausspielen“, sagt Fortunas zentraler Angreifer. „Dann haben wir auch gute Chancen, dieses Spiel zu gewinnen.“ Dass Fortuna immer gegen kompakt stehende Mannschaften Probleme habe, ist für Hennings nichts Außergewöhnliches. „Jede Mannschaft in unserer Liga hat diese Probleme mit tiefstehenden Gegnern. Deshalb spielen wir auch in der 2. Liga und nicht in der Champions League“, sagt der gebürtige Oldesloher. „Es entscheiden hier Kleinigkeiten. Wir müssen versuchen, die Lücken zu finden. Und dann sollten wir da sein, um sie zu nutzen.“

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