Fortuna Düsseldorf Funkel lobt und liegt leider richtig

Fortunas Trainer ist nach dem 3:0 gegen Bochum zufrieden, muss in Braunschweig aber auf Fink und Sobottka verzichten.

Fortuna Düsseldorf: Funkel lobt und liegt leider richtig
Foto: Wolff

Düsseldorf. Gertjan Verbeek war nach der Begegnung zwischen der Fortuna und seinem VfL Bochum wieder einmal nicht übertrieben kommunikativ. Das 0:3 seiner Mannschaft am sechsten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga konnte sich der oftmals knurrige Trainer nicht erklären. „Fragen Sie die Spieler“, sagte der 54-Jährige. Doch die konnten die 90 Minuten von Düsseldorf auch noch nicht analysieren.

Ganz anders aufgelegt war Verbeeks Gegenüber Friedhelm Funkel. „Wir haben früh gestört, waren aggressiv in den Zweikämpfen. Die Mannschaft hat mit Herz gespielt“, erklärte der Fortuna-Trainer. Den Sieg gegen einen der spielstärksten Gegner der Liga nahm Funkel als richtige Reaktion auf das 0:2 in Heidenheim wahr, wenngleich er die erste Saisonniederlage in keiner Form als Rückschlag bewertet wissen wollte: „Eine Niederlage ist kein Rückschlag. Wir werden noch mehr Spiele verlieren. Schon in der Kabine haben wir das am Samstag aufgearbeitet. Die Spieler haben sich maßlos geärgert über das Spiel in Heidenheim. Die Mannschaft wollte das wieder gut machen.“

Funkel bekommt genau mit, was um ihn und sein Team herum passiert. Das wurde nach dem zweiten Saisonsieg erneut deutlich. Das veränderte System gegen Bochum war in den Augen des 62-Jährigen aber nicht der Hauptgrund für den deutlichsten Erfolg seit dem 3:0 über den TSV 1860 München im September 2015. Dennoch war das 4-1-4-1-System mit Debütant Kaan Ayhan und Marcel Sobottka in der Mittelfeldzentrale eine taktisch ausgezeichnete Wahl. „Ich habe die ein oder andere Stimme gehört, dass bereits wieder kritisch über die Aufstellung gesprochen wurde und ein Stürmer vorne zu wenig ist. Aber wir haben drei Tore geschossen. Es ist überhaupt nicht entscheidend, wie viele Stürmer auf dem Platz stehen, sondern wie die Spieler das alles umsetzen“, sagte Funkel, der den Fleiß seines Teams hervorhob und den Erfolg gleich richtig einordnete: „Wir müssen den Abstand nach unten so groß wie möglich werden lassen. Das ist das, was uns in den kommenden Wochen antreibt.“

Getrübt wurde die Laune Funkels aber ein wenig durch die Blessuren von Marcel Sobottka und Oliver Fink. „Oli hat Probleme mit der Achillessehne, Marcel ist auf die Schulter gefallen. Bei beiden habe ich kein gutes Gefühl“, sagte der Cheftrainer nach dem Spiel. Und seine Wahrnehmung bestätigte sich. Am Mittwoch gab die Fortuna bekannt, dass Kapitän Fink aufgrund einer Achillessehnenreizung im rechten Fuß für das Auswärtsspiel bei Tabellenführer Eintracht Braunschweig ausfallen wird. Auch ein Einsatz von Sobottka ist nach derzeitigem Stand eher unwahrscheinlich. Der Torschütze des frühen 1:0 zog sich eine Überdehnung der Bänder am linken Schultereckgelenk zu.

Fortunas Trainer wird in Braunschweig umbauen müssen. Geplant war dies aufgrund der hohen Belastung in der „englischen Woche“ ohnehin. Nun sind die Gründe allerdings von unerfreulicher Natur. Doch nach dem 3:0 gegen den VfL wollte niemand deswegen jammern. Das tat nicht einmal Gertjan Verbeek so richtig.

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