Fortuna Düsseldorf Für Hennings sollte sich Fortuna strecken

Und der Stürmer würde sehr gerne mit seiner Familie in Düsseldorf bleiben. Noch aber ruft Burnley eine zu hohe Ablösesumme auf, die der Zweitligist noch drücken will.

Zuletzt zeigte Rouwen Hennings großartige Form und bewies mit drei Toren in zwei Auswärtsspielen seinen Torriecher.

Zuletzt zeigte Rouwen Hennings großartige Form und bewies mit drei Toren in zwei Auswärtsspielen seinen Torriecher.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Das Tauziehen um Rouwen Hennings läuft längst auf Hochtouren. Der FC Burnley hat offensichtlich wenig Interesse den Stürmer aus Deutschland, der derzeit bei Fortuna Düsseldorf erfolgreichen Zweitliga-Fußball spielt, länger zu behalten. Die Qualitäten Hennings sind in der Premier League offensichtlich nicht so gefragt. So ist der englische Erstligist mit einer hohen Ablöseforderung in den Personal-Poker eingestiegen. Da im englischen Fußball ganz andere Summen aufgerufen werden, als derzeit im deutschen Profigeschäft, haben die Verantwortlichen der Fortuna erst einmal gestaunt. Doch deswegen wird die Flinte nicht ins Korn geworfen. Denn Trainer Friedhelm Funkel und Vereinsvorstand Robert Schäfer wissen, dass die Briten deutlich mit dem Preis runter gehen werden und haben einen weiteren Faustpfand: Hennings selbst würde liebend gerne in Düsseldorf bleiben.

„Die Familie fühlt sich hier sehr wohl“, sagt der 29-Jährige. „Die Kinder haben sich hier sehr gut eingewöhnt. Außerdem gefällt uns die Stadt Düsseldorf sehr, weil sie modern ist, alles bietet, aber nicht zu groß ist und von hier aus alles gut zu erreichen ist. Wir haben uns schnell eingewöhnt.“

Wenn also Hennings allein entscheiden könnte, würde die Familie Hennings die ihre Zelte länger am Rhein aufschlagen. „Ich stehe aber in Burnley unter Vertrag und bin kein Rebell. Falls die Briten nein sagen, dann ist es so.“ Damit meint Hennigs die Tatsache, dass er den Briten auch klar machen könnte, seinen Vertrag (dort bis 2018) nur absitzen zu wollen und quasi inoffiziell mit einer vorgetäuschten Verletzung in Streik zu treten, weil Burnley ihn nicht weglässt. „Ich habe dort unterschrieben und würde auch zurückgehen und dort mein Bestes geben, wenn es keine Einigung zwischen den Vereinen geben sollte“, sagt der gebürtige Bad Oldesloher, der bekannt für seine Ehrlichkeit und Fairness ist. Eine weitere Saison kann er nicht ausgeliehen werden, weil sein Vertrag in England nur noch bis Juni 2018 läuft.

Hennings hat inzwischen einen Marktwert von rund 1,75 Millionen Euro, wobei bei einem Transfer zur Fortuna auch die Leihgebühr verrechnet werden könnte. Fortuna könnte zwar auf Zeit spielen, doch die Gefahr ist groß, dass es weitere Interessenten geben wird. Und ein Vorkaufsrecht zu einem festen Tarif hat sich die Fortuna sicherlich bei Beginn der Leih-Aktion nicht diktieren lassen.

„Ich bin zum Toreschießen verpflichtet worden. Ich glaube nicht, dass sich irgendjemand bei der Fortuna erhofft, dass ich weniger Tore mache, nur damit ich günstiger bei einer Verpflichtung sein würde“, sagt der Stürmer, der inzwischen acht Treffer für den Zweitligisten erzielt hat. „Ich habe oft genug betont, wie mein Standpunkt ist, da gibt es aktuell nichts Neues.“

Hennings würde also gerne bleiben, „weil mit der Fortuna noch viel möglich ist“. Das hat die Mannschaft bereits in den letzten beiden Auswärtsspielen angedeutet, als der Stürmer nicht nur insgesamt drei Treffer erzielte, sondern auch vom viel schnelleren Spiel (auch über die Flügel) profitierte. So wäre es zudem für Hennings ideal, in einer eingespielten Mannschaft zu bleiben, deren Automatismen es ihm leichter machen würden.

Die Chance ist da, dass Fortuna Hennings halten könnte. Doch die Ablösesumme wird der entscheidende Faktor sein. Denn zu weit wird sich der Verein nicht aus dem Fenster lehnen können. Allerdings würde sich der Aufwand lohnen, Hennings zu halten.

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