Fortuna Düsseldorf Fortunas Talente sind noch nicht soweit

Bei der 1:3-Niederlage gegen eine japanische Hochschul-Auswahl bot sich kaum jemand aus der zweiten Garde an.

Fortuna Düsseldorf: Fortunas Talente sind noch nicht soweit
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Irgendwie hatten die rund 100 Zuschauer beim Testspiel der Fortuna gegen die japanische Hochschul-Auswahl (U 22) das Gefühl, als müsse sich Friedhelm Funkel bewusst bremsen, um zwischendurch nicht laut zu werden. Der Cheftrainer des Zweitligisten war weder mit dem Spiel, das 1:3 verloren wurde, noch mit der Leistung seiner Spieler aus der zweiten Reihe — vor allem nach der Pause — zufrieden. Und auch das Verhalten von Arianit Ferati konnte Funkel nicht gefallen haben. Die Fouls, die sich Ferati ausgerechnet jeweils auf der Höhe der Trainerbank leistete, waren schon grenzwertig und hätten in einem Meisterschaftsspiel wohl unweigerlich zu einer Roten Karte geführt. Und auch auf ein Shake-Hands nach diesen Szenen warteten die betroffenen japanischen Spieler vergeblich.

Dass es soweit kommen konnte, lag nicht nur an Feratis Leistung, der offensichtlich seinen Frust anders abbaute, als seine Mitspieler, sondern auch an der Einstellung der gesamten Mannschaft. Wobei die Innenverteidigung mit dem guten André Hoffmann und Alex Madlung sowie Torhüter Lars Unnerstall etwas von der harschen Kritik ausgenommen werden konnten.

In der ersten Hälfte sah das gegen die spielstarken und ungemein lauffreudigen Japaner noch nicht so schlimm aus. Fortuna hatte durch Emmanuel Iyoha und Marlon Ritter (2) drei große Möglichkeiten und ging auch durch Letztgenannten nach einer schönen Kombination mit 1:0 in Führung (37.). Was vor der Pause noch halbwegs kontrolliert wirkte, verlor nach dem Wechsel völlig an Struktur, obwohl allein Axel Bellinghausen ausgewechselt worden war.

Die Japaner deckten mit ihrem kombinationssicheren Spiel die Schwächen im Fortuna-Mittelfeld schonungslos auf und brachten damit auch die Abwehr nun oft genug in Verlegenheit. „Heute hat man klar gesehen, dass es sehr schwer ist, wenn man sechs so blutjunge Spieler im Team hat und gegen ein so hervorragendes Team spielt“, sagte Friedhelm Funkel, der zur Leistung einzelner Spieler „grundsätzlich“ nach solchen Spielen nichts sagen wollte. „Wir haben verdient 1:3 verloren, ansonsten muss man einfach mehr Erfahrung auf dem Platz haben. Die Niederlage ist aber kein Beinbruch.“ Das sah auch André Hoffmann so. „Nach der Pause haben wir nicht mehr gut verteidigt“, sagte der Verteidiger. „Für mich war es einfach schön, mal wieder 90 Minuten zu spielen. Aber ich ärgere mich, weil wir immer den Anspruch haben, auch so ein Spiel zu gewinnen.“

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