Fortunas Profis trotzen dem Gegenwind

Erstmals trainierten alle Kandidaten für eine Stelle in der Innenverteidigung gemeinsam.

Düsseldorf. Die Situation auf dem Trainingsplatz hatte ein wenig Symbolcharakter. Der Wind blies am Mittwoch den Spielern von Fortuna Düsseldorf heftig ins Gesicht. Für manche überkritische Fans fühlt es sich nach drei Niederlagen in Folge so an, als würde die Fortuna dem Gegenwind nicht standhalten können.

Doch die Spieler tangiert die Vergangenheit offensichtlich wenig. „Wir schauen nur nach vorn und konzentrieren uns auf den nächsten Gegner“, sagt Verteidiger Leon Balogun. „Das Selbstvertrauen hat bei uns eigentlich überhaupt nicht gelitten.“

Johannes van den Bergh versucht zu erklären, warum es trotz des Glaubens an die eigene Stärke in den ersten beiden Rückrundenspielen nicht funktioniert hat, dem Gegner die Spielfreude zu verderben: „Wir haben es einfach noch nicht geschafft, 90 Minuten auf einem Niveau zu spielen. Da gilt es jetzt anzusetzen.“

Denn verlernt habe man schließlich nichts. Das bestätigt auch Adam Bodzek: „Dass wir Fußball spielen können, wissen wir alle.“ Der Mittelfeldspieler hat bei der Niederlage in Gladbach erstmals wieder auf seiner angestammten Position im Mittelfeld gespielt.

„Es macht einfach Sinn, dass die Spieler da spielen sollten, wo sie ihre besonderen Stärken ausspielen können“, erklärt Norbert Meier die Maßnahme, Bodzek wieder im defensiven Mittelfeld einzusetzen.

Fortunas Trainer hat auch im Abwehrzentrum nun wieder ganz andere und vor allem mehr Möglichkeiten. Am Mittwoch konnte er erstmals alle Kandidaten, die für einen Platz in der Innenverteidigung in Frage kommen, gemeinsam beim Mannschaftstraining begrüßen.

Jens Langeneke verfügte zwar nicht über die Gesichtsbräune eines Trainingslagers, weil er sich in der Zeit, in der seine Kollegen unter spanischer Sonne trainierten, in der Reha in Düsseldorf befand. Aber er wirkte am Mittwoch gelöst, fröhlich und einsatzfreudig. Langeneke konnte das komplette Trainingsprogramm mitmachen. Viel über seinen Fitnessstand könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

Bestens ins Mannschaftsgefüge eingepasst, hat sich auch Martin Latka, der trotz gewisser Verständigungsprobleme immer für ein Späßchen gut ist. Juanan, Stelios Malezas und der ebenfalls genesene Dauerverletzte Bruno Soares sorgten für dieses bisher so seltene Überangebot an Innenverteidigern — zumindest im Training.

Die Plätze auf dem Trainingsgelände an der Arena sind derzeit in einem überraschend guten Zustand, so dass es auch für die Rekonvaleszenten Langeneke und Soares keine erhöhte Verletzungsgefahr gibt. Und der Wind blies nur die Hütchen und Bälle zwischendurch immer mal wieder weg. Den Spielern konnte er nichts anhaben.

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