Fortuna Düsseldorf Fortunas Einheit steht auf dem Spiel

Streitigkeiten innerhalb des Vereins gefährden die Vorbereitung auf eine möglichst erfolgreiche neue Spielzeit.

Fortuna Düsseldorf: Fortunas Einheit steht auf dem Spiel
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Von der Illusion, dass endlich Ruhe bei Fortuna Düsseldorf einkehrt, müssen wohl auch die größten Optimisten Abstand nehmen. An vielen Ecken des Vereins glimmt ein kleines Feuer der Zwietracht oder lodert so hoch, dass es sich nicht mehr verheimlichen lässt.

Die Aufsichtsratssitzung am Montag hat offensichtlich dazu beigetragen, dass der Richtungsstreit innerhalb des Vereins weiter aufgeflammt ist. Die eigentliche Hauptsache, die derzeit mit aller Entschlossenheit vorangetrieben werden sollte, könnte darunter leiden. Die Suche nach guten Spielern und einem neuen sportlichen Manager der Fortuna hat absolute Priorität, und dennoch sind die Hinweise auf Grabenkämpfe innerhalb des Kontrollgremiums und gegenüber dem Vorstand nicht zu überdecken.

Da geht es nicht mehr nur um Unzufriedenheit wegen der sportlich enttäuschend verlaufenen Saison. Machtspiele, persönliche Eitelkeiten und die Probleme im Zwischenmenschlichen prägen das Verhältnis der Protagonisten auf höchster Vereinsebene.

Das klare Votum des Aufsichtsrates für die Vorstände Dirk Kall und Paul Jäger ist damals offensichtlich nicht von allen Mitgliedern des Gremiums getragen worden und wird jetzt auch wohl von diesen erneut in Frage gestellt. Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Marcel Kronenberg, dass zwar energisch diskutiert werde, aber alles „im Rahmen“ bleibe. „Die volle Konzentration gilt jetzt der Kaderplanung“, sagte Kronenberg.

Eine weitere Abberufung von Vorstandsmitgliedern erscheint zum derzeitigen Zeitpunkt als denkbar schlechteste Möglichkeit, gestärkt in die neue Saison zu gehen. Allerdings gibt es im Fanbereich Strömungen, die eine Ablösung von Kall und Jäger fordern, was bei einer Realisierung dieses Vorhabens derzeit nicht nur zu einem Machtvakuum führen würde. Der Verein hätte durch eine längere Untätigkeit durch die sich ergebene Führungskrise auch einen großen Zeitverlust zu befürchten, was die weiteren Planungen für die neue Saison angeht. Es wäre kontraproduktiv, wenn sich der Aufsichtsrat von außen unter Druck setzen lassen würde.

Während in den Foren und über die sozialen Medien eifrig weiter über die Vereinsentscheidungen — meist auch engagiert, qualifiziert und differenziert — diskutiert wird, gibt es noch sehr unterschiedliche Auffassungen, was die Unterstützung der Mannschaft angeht. Der von den Ultras ausgerufene Stimmungsboykott ist noch Thema, und die künftige Ausrichtung in der Kurve liegt vielen Fans am Herzen, die eine einmütige Unterstützung ihrer Mannschaft einfordern. Von Anfeuerung in guten, wie in schlechten Tagen ist da die Rede. Auch in dieser Hinsicht kann der Verein nur hoffen, dass die Gruppen zusammenfinden und sich auf die Rückendeckung für das Team konzentrieren. Obwohl man sich nicht jede schwache Vorstellung der Profis gefallen lassen muss.

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