Fortunas Abwehr-Wand

Am Samstag gegen Greuther Fürth will die Viererkette des Fußball-Zweitligisten möglichst wieder „zu Null“ spielen.

Düsseldorf. Es hat Zeit gebraucht, bis Fortuna-Trainer Norbert Meier seine Wunschformation in der Abwehr gefunden hatte. Dass Jens Langeneke wegen seiner Routine, Spielklasse und Erfahrung als Innenverteidiger gesetzt sein würde, war vor der Saison klar.

Um die Position neben ihm gab es ein kleines Durcheinander: Erst sollte Assani Lukimya ran, weil der eigentlich vorgesehene Tiago im ersten Ligaspiel in Cottbus gesperrt war. Doch der Deutsch-Kongolese konnte sich im Pokalspiel in Koblenz und in Cottbus nicht behaupten. Tiago fiel ebenfalls durch. Am fünften Spieltag tauchte Lukimya wieder in der Anfangsaufstellung auf, ist seitdem nicht mehr zu verdrängen.

Spätestens als Kai Schwertfeger am siebten Spieltag für Christian Weber als Rechtsverteidiger spielte, hatte Meier seine Stammformation gefunden. Seither spielt das Quartett zusammen — mit Ausnahme des Spiels bei Union Berlin, als Tiago den gelb-gesperrten Jens Langeneke ersetzte. Seit dem 3:2 in Osnabrück hat die Fortuna in neun Spielen nur vier Tore kassiert — vorher elf Tore in sieben Pflichtspielen.

Kai Schwertfeger: Der 22-jährige Rechtsverteidiger erledigt seinen Job schnörkellos und konsequent, lässt sich dabei auch nicht von großen Namen beeindrucken. Seine Zweikampfstärke und seine Bissigkeit setzt er immer wieder gewinnbringend ein. Zuletzt traute sich der 1,88-m-Mann auch mal über den Flügel nach vorne.

Da besteht allerdings noch Luft nach oben. Der „rote Kai“ stammt aus der Fortuna-A-Jugend, seine Zurückhaltung und sachliche Analyse-Art machen ihn bei den Fans sehr beliebt. Umso spannender ist die Frage, was angesichts seines auslaufenden Vertrags im Sommer passiert.

Jens Langeneke: Der Abwehrchef und Wortführer — nicht nur in der Viererkette. Der stellvertretende Mannschaftskapitän ist mit seinen 33 Jahren im goldenen Herbst seiner Karriere angelangt. Sicheres Stellungsspiel, Übersicht, jederzeit kampfbereit und technisch herausragendes Zweikampfverhalten zeichnen „Jenson“ aus.

Ohne ihn wäre das Desaster zum Saisonstart sicher noch heftiger ausgefallen. Langeneke hält die Truppe zusammen, nimmt in der Spielanalyse zwar kein Blatt vor den Mund, stellt sich aber wie ein Muttertier vor seine Jungen, wenn es mal angeblich ungerechte Kritik hagelt.

Assani Lukimya: Das Tempo in der 2. Liga machte dem von Drittligist Jena gekommenen Nationalspieler des Kongo sichtlich Probleme. Bei seinen anfänglich enttäuschenden Auftritten entwischten ihm die Gegenspieler in entscheidenden Momenten. Selbstkritisch gestand der 24-Jährige das später ein, kämpfte sich zurück in die Mannschaft. Jetzt setzt er dem Tempo seine körperliche Robustheit entgegen, lässt die Gegner einfach „abprallen“.

Johannes van den Bergh: Trainer Norbert Meier hat den Ex-Mönchengladbacher alle Saisonspiele bestreiten lassen. Das sagt alles. Der 24-Jährige macht als Linksverteidiger seine Seite defensiv meist gut dicht. Die Ausflüge nach vorne wurden zuletzt immer häufiger, mit Patrick Zoundi bildet er eine starke linke Seite.

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