Fortuna Düsseldorf Fortuna will Sehnsucht nach einem Heimsieg stillen

Die Mannschaft kann laut Trainer Friedhelm Funkel mit dem Druck umgehen, weil das Erfolgserlebnis in Bochum Kräfte freisetzen wird. 90 Minuten Pressing gegen Braunschweig wird es nicht geben.

Fortuna Düsseldorf: Fortuna will Sehnsucht nach einem Heimsieg stillen
Foto: Wolff

Düsseldorf. Die Sehnsucht nach einem Heimsieg und einer Leistung, die die treuen Fans belohnt, ist bei Fortuna riesengroß. Heute kommt Eintracht Braunschweig zur Top-Begegnung des Spieltags in die Arena (20.15 Uhr/Live bei Sport 1 und Sky). Nach der überzeugenden Leistung von Bochum und dem letztlich glücklichen Sieg bleibt Fortunas Cheftrainer Friedhelm Funkel (wie gewöhnlich) auf dem Boden. „Wir müssen auf alles vorbereitet sein, weil der Gegner zu den besten Teams der Liga zählt“, sagte er. „Wir werden mindestens so gut auftreten müssen wie zuletzt, obwohl die Braunschweiger zuletzt nicht ihre erfolgreichste Phase hatten.“ Allerdings würde bei der Eintracht die Tendenz auch wieder nach oben gehen. Fortuna sei auf alles vorbereitet.

„Wir hoffen, dass wir unser Konzept durchbringen können“, sagt Funkel, der aber nicht bestätigen wollte, dass es heute ein striktes Pressing des Gegners geben würde, mit dem die Fortuna zuletzt in Bochum sehr gut gefahren ist und den Kontrahenten nur schwer hatte ins Spiel kommen lassen. „Wir werden sicherlich situativ versuchen, den Gegner früh unter Druck zu setzen, aber das so nicht 90 Minuten spielen können.“

Auf jeden Fall möchte Funkel erreichen, dass seine Mannschaft nach einem Ballgewinn durch aggressives Draufgehen schnell umgeschaltet und präziser nach vorne spielt. „Das war in Bochum phasenweise ganz ordentlich, aber da haben wir noch eindeutig Verbesserungspotenzial“, sagte Funkel.

Nach der guten Auswärtsleistung geht es nun darum, die oben angesprochene Sehnsucht der Fans nach einem Heimsieg zu stillen. Dass dadurch der psychologische Druck auf seine Spieler erhöht wirkt, sieht Funkel nicht. „Natürlich haben sie in den vergangenen Heimspielen manche Sachen zu gut machen wollen und haben überhastet agiert“, sagte Fortunas Trainer. Aber es sei auch schwer, die vielen jungen Spieler zu bremsen. „Ich habe ihnen in der Besprechung noch mal deutlich gemacht, dass weniger manchmal mehr ist“, sagte Funkel, der nicht sehen möchte, dass seine Spieler mit großer Begeisterung, aber wenig Überlegung gegen einen cleveren Gegner ins Verderben rennen.

Die Spieler hätten laut ihrem Trainer aber zuletzt immer aus den Erfahrungen gelernt und die Kritik angenommen. „Die Berichterstattung in den Medien und der Unmut der Fans waren schon berechtigt“, sagte Funkel. „Das wissen die Spieler, und wir packen sie auch nicht in Watte.“ Deshalb sei auch das Erfolgserlebnis in Bochum so ungeheuer wichtig gewesen. „Einsicht und Kritikfähigkeit hilft auch nicht, wenn du dann nicht irgendwann einmal einen Sieg feiern kannst. „Zudem sind die Menschen im Verein, im Umfeld und in den Medien bis auf sehr wenige Ausnahmen respektvoll mit der Situation umgegangen.“ Das habe der Mannschaft sehr geholfen, um sich da selbst aus der „schwierigen Situation“ mit einem Erfolgserlebnis herauszuziehen.

Dass seine Mannschaft nur mit der richtigen Einstellung bestehen kann, ist anscheinend allen klar. Doch wer wird heute auflaufen? Kaan Ayhan und Adam Bodzek sind wieder einsatzfähig, wobei sich Friedhelm Funkel genau überlegen wird, ob er Bodzek mit der ungewohnten Hand-Manschette und nur wenigen Tagen Training damit bereits zum Anpfiff mit aufs Feld schicken wird. Dagegen hat Kaan Ayhan das Vertrauen seines Trainers. Die längeren Gespräche während und nach dem Training zwischen Coach und Spieler belegen, dass der Türke eine ganz wichtige Aufgabe heute übernehmen soll. In guter Form ist er ein absoluter Führungsspieler. Deshalb wird er für Christian Gartner ins Team rutschen. Die zweite fragliche Position ist die von Emmanuel Iyoha, der in Bochum etwas gehemmt wirkte und seine Stärken nicht so ausspielen konnte. Auf der linken Außenbahn könnte sich Funkel auch wieder Axel Bellinghausen — als etwas defensivere Variante — vorstellen.

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