Fortuna-Trainer Funkel: „Wir werden unseren Weg nicht verlassen“

In guten wie in schlechten Tagen: Fortuna-Trainer Funkel bleibt gelassen. Das wird sich auch in der Rückrunde nicht ändern.

Bringt nichts mehr aus der Ruhe: Friedhelm Funkel

Bringt nichts mehr aus der Ruhe: Friedhelm Funkel

Foto: Peter Steffen

Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf geht als Tabellenführer in die restlichen 16 Spiele der Zweitliga-Saison 2017/2018. Der 1:0-Erfolg im letzten Spiel vor Weihnachten in Braunschweig war Balsam auf die von zuvor sechs sieglosen Spielen geschundene Seele der Fortuna-Anhänger. Dabei befand sich ihr Club auch vorher mit einem guten Punktepolster auf den Aufstiegsrängen — im schlechtesten Fall wäre er nach der Hinrunde Tabellendritter gewesen. Doch statt die luxuriöse Situation zu genießen und sich auf die restlichen Spiele im kommenden Jahr zu freuen, schwingt immer noch die Angst mit. Könnte Fortuna die gute Ausgangsposition noch verspielen?

Die Erinnerungen an die vergangenen Spielzeiten ist noch so präsent, dass die Fans befürchten, die Ergebniskrise könnte sich in der zweiten Saisonhälfte fortsetzen. Dabei sollte man aber die eigenen Ansprüche nicht mit den Zielsetzungen der Clubführung, des Trainers und der Spieler verwechseln. „Wir sind zufrieden, wenn wir am Ende unter den ersten Sechs der Tabelle landen“, sagt beispielsweise Trainer Friedhelm Funkel. „Wenn es mehr wird, haben wir nichts dagegen. Doch wir werden nicht abheben und unseren Weg verlassen.“

Dieser Weg wird ausdrücklich mit kleinen Schritten bewältigt. Und falls die Konkurrenz bis zum Saisonende trotzdem nicht mithalten sollte, wäre das zwar schön für alle Beteiligten, aber nicht (über-)lebenswichtig. Fortunas Mannschaft befindet sich trotz des Höhenfluges im Aufbau, wie es Clubführung und Trainerstab immer wieder betonen „Wir haben Erfolg, bauen viele junge Spieler ein und spielen einen sehenswerten Fußball“, sagt Funkel. „Aber wir sind nicht in der Lage, einen Sieg nach dem anderen einzufahren und die Liga so wir wollen zu dominieren. So etwas kann nur der FC Bayern München.“

Also wird der 64-Jährige nicht müde zu betonen, dass er mit den Leistungen seiner Spieler und den Ergebnissen zufrieden ist. Funkel lässt auf beides nichts kommen. Das tat er auch während des jüngsten Durchhängers nicht, als im Umfeld erste Zweifel an der wahren Leistungsstärke des Teams aufkamen.

So ist es auch nicht zu erwarten, dass die Fortuna sich in der Winterpause händeringend nach neuen Spielern umschaut. Zumal das dazu führen könnte, dass das Teamgefüge durcheinandergerät und der immer wieder von allen Spielern betonte besondere Teamgeist leidet.

Die Fans sehen es teilweise anders und erkennen, dass die Konkurrenz in einer Liga ohne finanziell überlegenen Topfavoriten immer wieder schwächelt, ihr Team aber daraus keinen Nutzen ziehen kann. Deshalb wünschen sich Teile des Anhangs mehr Risiko — auf dem Spielfeld und in Sachen Transferpolitik.

Fortunas erfahrener Cheftrainer bleibt trotzdem gelassen: „Ich kenne meine Spieler ganz genau, ich weiß, was sie können und was ich ihnen zutrauen kann“, sagt Funkel. „Wir sind gut genug, um oben mitzuspielen, aber es gibt genügend Konkurrenz.“ Dazu zählt er neben Kiel („Ich glaube nicht, dass die Mannschaft nachlassen wird“) und Nürnberg auch den FC Ingolstadt und immer noch Union Berlin. Die gewachsenen Ansprüche im Umfeld sind für den Cheftrainer von Fortuna Düsseldorf dabei völlig unerheblich.

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