Fortuna Düsseldorf Fortuna: Rensing ist eine Bank

In unserer Analyse schauen wir bei den einzelnen Positionen auf die Saison zurück und bewerten, ob sich die Spieler in der kommenden Saison verbessern können. Wir starten mit den Torhütern.

Fortuna Düsseldorf: Fortuna: Rensing ist eine Bank
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Besonders erfreut dürften die Mitspieler von Michael Rensing nicht gewesen sein. Als der Fan-Chor wiederholt in dieser Saison das Lied anstimmte „Bis auf Rensing könnt ihr alle gehen“, war das eine Abstrafung für alle Feldspieler. Der 32 Jahre alte Torhüter war mehrfach der Retter in brenzligen Situationen. Selbst beim bitteren 0:4 auf St. Pauli war der Ex-Münchner noch der Beste und verhinderte eine noch größere Blamage. Die beiden anderen Torhüter spielten im Liga-Alltag nur eine untergeordnete Rolle.

Stärken: Seine große Erfahrung spricht für ihn. Der Stammtorhüter der Fortuna ist vor allem auf der Linie und im Spiel eins-gegen-eins eine Bank. Oft genug hat Rensing unhaltbar scheinende Bälle noch abgewehrt. Seine Zuverlässigkeit war ein wichtiger Faktor. In der kompletten Saison unterliefen ihm nur zwei schwerere Patzer. Doch Rensing ist in den Spielen der Fortuna nicht nur als Rückhalt gefordert. Er ist einer der Führungsspieler, der seine Rolle in der abgelaufenen Saison neu interpretiert hat. Oft genug hat er seine Mitspieler aufgerüttelt und angefeuert. Manchmal auch so handgreiflich, dass etwas bei seinen Vorderleuten ankommen musste.

Schwächen: Im Herauslaufen hat er sich seit Beginn seines Engagements bei der Fortuna deutlich verbessert. Doch da geht noch mehr. Rensing ist ein Torhüter aus der „alten Generation“. Die modernen (jungen) Torhüter sind fußballerisch besser ausgebildet. Zum richtigen Mitspielen reicht es bei Rensing offensichtlich nicht. Er sucht in dieser Hinsicht auch nicht das Risiko. Weite Schläge funktionieren aber inzwischen sowohl mit links, als auch mit rechts.

Nächste Saison: Es spricht nichts dagegen, dass Michael Rensing wieder die Nummer 1 der Fortuna sein wird. Er befindet sich im besten Fußballer-Alter und bemüht sich ständig, sich weiter zu verbessern.

Stärken: Der Ex-Schalker ist reaktionsschnell und hat durch seine Größe Vorteile beim Herauslaufen. Er ist ein absoluter Teamplayer und hat Michael Rensing nur sportlich einen Konkurrenzkampf geboten, ihn aber menschlich vor und in jedem Spiel unterstützt.

Schwächen: Da er nur in den Pokalspielen für die Fortuna auflaufen durfte, fehlte ihm der Spielrhythmus, was ihn bei seinem zweiten Pokalauftritt in Nürnberg (1:5) schlecht aussehen ließ. Er braucht wie fast alle Torhüter Spielpraxis, um Sicherheit zu bekommen.

Nächste Saison: Der 25-Jährige will keine weitere Saison in Düsseldorf. Er hatte bereits in der Winterpause ein Angebot aus Bremen. Nun ist 1860 München an ihm dran, offenbar ebenso wie an seinem Torwarttrainer Simon Jentzsch. Unnerstalls Vertrag läuft noch ein Jahr. Und Fortuna könnte für ihn eine Ablöse kassieren.

Stärken: Das große, aus der Torwartschule von Rot-Weiß Essen kommende Talent kann ein Großer seines Fachs werden. Alles passt — das fußballerische Können ist vorhanden.

Schwächen: Da gibt es derzeit nur eine — mangelnde Erfahrung.

Nächste Saison: Fortuna sucht wegen Unnerstalls Abgang eine neue Nummer 2 und will noch nicht das Risiko eingehen, dass Wiesner als Rensing-Ersatz ins kalte Wasser geworfen werden muss. Aber, die Klasse dazu hätte Wiesner.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort