Fortuna-Patzer in der Defensive

Das Team des neuen Trainers Lorenz-Günther Köstner verliert das Testspiel gegen Leverkusen mit 0:4.

Fortuna-Patzer in der Defensive
Foto: Christof Wolf

Düsseldorf. Beste Voraussetzungen sind es für einen neuen Trainer nicht, wenn er in einem Testspiel gegen einen klassenhöheren Gegner aus Personalnot improvisieren muss. Das war am Donnerstag beim 0:4 in Leverkusen, dem Tabellen-Zweiten der Fußball-Bundesliga, der Fall. Allerdings kann man es aus Fortuna-Sicht derzeit positiv sehen: So bekommt Lorenz-Günther Köstner die Gelegenheit, Spieler auf Positionen zu testen, die diese sonst wohl nicht ausfüllen würden.

„Wir haben wichtige Erkenntnisse gewinnen können. Unabhängig vom Klassenunterschied und unserer personellen Lage gibt es aber keine Entschuldigung. Man muss sich anders präsentieren. Da hat man bei uns brutale Schwächen gesehen“, sagte Köstner.

Fortuna unterliegt Bayer Leverkusen im Testspiel
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Leon Balogun musste als Linksverteidiger ran, und Christian Gartner half auf der anderen Verteidiger-Seite aus, bis ihn Tugrul Erat ablöste. Tobias Levels wurde wegen Muskelproblemen geschont, damit sich die Verletzung nicht verschlimmert. Auch Andreas Lambertz konnte wegen seiner am Mittwoch im Training erlittenen Blessur nicht spielen. Immerhin saßen Levan Kenia und Aristide Bancé als halbwegs fitte Feldspieler zumindest auf der Bank, Letzterer kam sogar noch ins Spiel. Wo Schwächen und Stärken seiner Spieler liegen, konnte Fortunas Trainer beim Auftritt seiner Mannschaft gegen diesen Gegner, der auf Kießling, Kruse, Spahic, Wollscheidt und Lars Bender verzichtete, sehr gut erkennen.

Die angekündigte kompakte Spielweise war im Ansatz wahrzunehmen. Doch was hilft es, wenn der Gegner die Tore durch individuelle Patzer geschenkt bekommt? Das war dann auch nicht mehr durch den Klassenunterschied zu erklären. Aussetzer wie die „Vorarbeit“ zum 0:1 von Bruno Soares, der einen Rückpass zum eigenen Keeper zu lasch spielte, oder der Stellungsfehler von Martin Latka, als der Tscheche Eren Derdiyok das 2:0 für die Gastgeber erlaubte, dürfen nicht vorkommen.

Noch schlimmer gar der Fehler, bei dem Oliver Fink vor dem dritten Leverkusener Tor einen Pass in die Füße von Heung Min Son spielte. Ohne Probleme konnte der Südkoreaner vollenden. Immerhin hatte der Bundesligist nur eine weitere herausgespielte Möglichkeit, als Roberto Hilpert an Torhüter Michael Rensing scheiterte (29.).

Im Offensivspiel kamen die Gäste kaum zur Geltung. Eren Taskin verpasste mit seinem Schuss nach einem Fink-Pass in den Strafraum sein Ziel nur knapp (30.), während die Stürmer Erwin Hoffer und Charly Benschop gut abgeschirmt blieben. Eine Viertelstunde vor Schluss hatte Bancé aus der Drehung noch die beste Fortuna-Chance im Spiel. Derdiyok (48.) erzielte nach Vorarbeit von Son das 4:0 gegen eine Abwehr, die erneut nur tatenlos zuschaute. Und hätte Rensing nicht mit einem prächtigen Reflex gegen Luca Dürholt (62.) reagiert, wäre es bei der Überlegenheit der Werkself noch zu einer deutlicheren Niederlage gekommen. Es zeigte sich in vielen Szenen, dass der Gegner zu stark war.

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