Fortuna krönt Hinrunde mit einem 2:1 gegen Hannover

Dani Schahin und Ken Ilsö treffen gegen Hannover. Durch den Sieg überwintert die Fortuna mit 21 Punkten.

Düsseldorf. Die Düsseldorfer Fortuna krönte eine gelungene Hinrunde in der Fußball-Bundesliga mit einem zwar glücklichen, am Ende aber verdienten Erfolg im letzten Heimspiel des Jahres: Gegen Hannover 96 siegte der Aufsteiger mit 2:1 (1:0), hat damit schon 21 Punkte auf der Habenseite und mittlerweile zwölf Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. Dani Schahin (39.) hatte kurz vor der Pause das 1:0 erzielt, Mame Diouf (69.) traf mit einem sehenswerten Schuss vor 47 623 Zuschauern zum Ausgleich, aber mit einem direkt verwandelten Freistoß brachte Ken Ilsö die Gastgeber kurz vor Schluss zum Sieg (82.). „Jetzt können wir von einer gelungenen Hinrunde sprechen. Ich bin sehr froh, dass wir dieses Erfolgserlebnis mit in die kurze Winterpause nehmen können“, sagte Fortuna-Trainer Norbert Meier.

In der Startaufstellung hatte Meier lediglich eine Änderung zur Vorwoche vorgenommen: Für den gelb-gesperrten Robbie Kruse spielte Dani Schahin nach seiner längeren Verletzungspause erstmals wieder von Beginn an. Bei den Hannoveranern musste der nach seiner Gelb-Sperre zurückgekehrte Innenverteidiger Karim Haggui auf der Bank Platz nehmen. Trainer Mirko Slomka vertraute dem Team, das vergangenen Sonntag mit 3:2 gegen Leverkusen gewonnen hatte.

Entsprechend selbstbewusst waren die Gäste in die Begegnung gegangen, drückten gleich aufs Tempo. Nach schnellen zehn Anfangsminuten verflachte die Begegnung schnell wieder, spannender war in dieser Phase die Protestaktion der „Ultras“-Fangruppierung, die etwa um die zwölfte Minute geschlossen ihren Block in der Ecke der Südtribüne verließ. Begleitet von Pfiffen der übrigen Fortuna-Anhänger. Die „Ultras“ setzten damit ihren Protest fort: Der harte Kern der Fortuna-Fans nahm den Vereinsverantwortlichen die Zustimmung zum DFL-Sicherheitspapier furchtbar übel. Nach Bekanntwerden hatte sich bereits ein Schwall wüster Beschimpfungen in den Internetforen ergossen, zum Spiel gegen Hannover 96 hing ein Banner „Schämt euch“ über dem Block.

Die übrigen Fans ließen sich nicht davon beeindrucken, dass die rund 500 Fans den Block verließen, sorgten trotzdem für lautstarke Unterstützung. Bei den Spielern sorgte es offenbar für eine gewisse Unaufmerksamkeit: Adam Bodzek leistete sich einen schlampigen Rückpass auf Fabian Giefer. Der Torwart stürzte gerade so heraus, Mame Diuof spitzelte vorbei, doch die Kugel holperte neben das Tor (26.). „Da leiten wir die Chancen des Gegners selbst ein. Mehr graue Haare kann ich in dieser Phase kaum kriegen“, sagte Meier. Denn zwei weitere Szenen dieser schlampigen Art folgten, ehe auch die Fortuna endlich die erste nennenswerte Chance zu verzeichnen hatte: Nach einem schönen Flankenlauf von Johannes van den Bergh nahm Stefan Reisinger die Kugel volley, traf aber nur das Außennetz (35.).

Etwas überraschend fiel letztlich das 1:0 für die Fortuna: Leon Balogun war auf der rechten Seite von Axel Bellinghausen bedient worden, dessen Flanke nickte Dani Schahin zum 1:0 ein (39.). Bis zur Pause wirkten die Gäste geschockt, verloren plötzlich die vorherige spielerische Überlegen- und Selbstsicherheit. Die Fortuna bewahrte die knappe Führung zur Pause.

Nach dem Wechsel brachte die Fortuna ordentlich Selbstbewusstsein mit aus der Kabine, wirkte giftiger und gewann sofort einige Zweikämpfe. Hannover dagegen schien schlappzumachen, offenbar steckten die 28 Pflichtspiele sei dem Sommer tief in den Knochen. Gerade, als sie sich mit Blick auf die letzten 20 Minuten noch einmal aufzuraffen schienen, wurden sie aber auch schon belohnt: Nach einem schönen Zuspiel von Sofian Chahed ließ Mame Diouf Torwart Fabian Giefer mit seinem sehenswerten Schuss keine Chance und traf zum Ausgleich (69.).

Das tat der Fortuna wiederum nicht gut, Hannover wirkte plötzlich wieder entschlossener, verpasste durch Diouf eine Riesenmöglichkeit zur Führung: Gleich zweimal musste Giefer in einer Szene retten gegen Schmiedebachs Distanzschuss und den nachsetzenden Stürmer (79.). „Du brauchst eben einen Torwart, der auch mal eine hundertprozentige Chance verhindert“, sagte Trainer Meier, und hatte erfreut mit ansehen können, fügte er hinzu, wie die Mechanismen im Fußball funktionieren. Nach einem Foul an Stefan Reisinger trat Ken Ilsö zum Freistoß in zentraler Position an, zirkelte den Ball aus rund 18 Metern in den Winkel (82.).

Statt 1:2 hieß es plötzlich 2:1 - in der spannenden Schlussphase ließen die Fortunen nichts Gefährliches mehr zu, feierten anschließend mit den Fans die 21 Punkte, die für die Fortuna nach der Hinrunde zu Buche stehen. Abgesehen davon, dass die Düsseldorfer nun mächtig viel Selbstvertrauen mit ins DFB-Pokal-Achtelfinale am Dienstag bei Drittligist Kickers Offenbach (20.30 Uhr) nehmen.

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