Fortuna: Keine Angst vor den Bayern

Fortuna will den Rekordmeister überraschen und nicht vor Respekt erstarren. Meier: „Wir wollen das Unmögliche schaffen.“

Düsseldorf. Am liebsten hätte Norbert Meier am Donnerstag ganz auf die vor Pflichtspielen übliche Pressekonferenz des Fußball-Bundesligisten verzichtet. Fortuna Düsseldorf spielt am Samstag (15.30 Uhr) beim deutschen Rekordmeister Bayern München und hat laut der Vorhersagen aller möglicher Experten nicht den Hauch einer Chance.

Deswegen waren die gängigen Klischees vor dem Vergleich mit den Bayern wie: „Das ist das leichteste Spiel der Saison“, „Für eine Aufgabe muss kein Spieler motiviert werden“ oder „Wir treffen auf eine Mannschaft mit hoher individueller Qualität“ schnell abgehakt. Ob man die Bayern überraschen könne, wurde Meier dann gefragt. Natürlich wolle man das, sagte Fortunas Trainer. Aber was genau sich das Trainerteam schon ausgedacht hat, wollte Norbert Meier selbstverständlich nicht verraten.

Es wurde dann wieder allgemein: „Wir wollen unsere gewohnten Tugenden abrufen“, sagte der 54 Jahre alte Trainer der Fortuna. Die da wären Kompaktheit, Kampfkraft und Leidenschaft. Fehler dürfe man sich gegen so einen Gegner natürlich nicht erlauben. „Für die meisten meiner Spieler ist es ein Erlebnis, in der Allianz-Arena gegen den FC Bayern zu spielen“, sagte Meier. „Sie sollen sich auf dieses Spiel freuen.“

Auch auf die nächste Frage gab es nicht die erwartete Antwort. „Das man das Hinspiel gegen die Bayern mit 0:5 verloren hat, habe nichts mit übergroßem Respekt zu tun. „Wir dürfen überhaupt keine Angst haben, sonst kann man das Unmögliche nicht schaffen.“ Das heißt, Fortunas Trainer arbeitet daran, die „mission impossible“, etwas Zählbares mitzubringen, zu erfüllen. Wie das gehen soll, ist nur zu erahnen. Aggressives Spiel in der Defensive, schnelles Umschalt- und Konterspiel in der Offensive, und natürlich gilt, jegliche Fehler zu vermeiden.

Nur zuschauen und abwarten, sei in jedem Fall der falsche Weg. Viel eher wolle seine Mannschaft die Bayern aus dem Rhythmus bringen, wenn man als kompakte Einheit wenige oder keine Chancen zulässt und das Team von Jupp Heynckes irgendwann die Geduld verliert. „Wir müssen Zweikämpfe suchen und diese gewinnen“, erklärte Norbert Meier.

Der Vergleich mit dem Gastauftritt der Fortuna Ende November in Dortmund (1:1) liegt zwar wegen der ähnlichen Ausgangslage nahe, aber der amtierende Meister trat damals ersatzgeschwächt an und konnte in dieser Spielzeit ohnehin kaum mit der Konstanz und der Klasse der Bayern mithalten.

Personell muss Norbert Meier eigentlich nur auf die verletzten Stefan Reisinger und Juanan verzichten. Alle anderen Spieler sind fit. Auch Torhüter Fabian Giefer hat keine Probleme mit seiner schmerzhaften Wadenprellung mehr. So könnte in München die gleiche Startelf wie zuletzt daheim gegen Mainz 05 auflaufen. Sollte die Ausrichtung defensiver gewählt werden, wäre Oliver Fink der Nachrücker für den zuletzt formschwachen Stürmer Dani Schahin. Dann würde Robbie Kruse als Sturmspitze starten, um die Bayern auch in der Abwehr zu beschäftigen. Dafür wäre auch Mathis Bolly ein Kandidat, der aber erst einmal auf der Bank Platz nehmen soll.

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